Kaufkraftverlust trifft im Kanton Bern Geringverdiener und Frauen

Keystone-SDA Regional
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Bern,

Die Kaufkraft der Arbeitnehmer im Kanton Bern hat laut einer Umfrage der Gewerkschaft Unia stark abgenommen.

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Teuerung und zu geringe Lohnerhöhungen haben laut Gewerkschaft dazu geführt, dass sich fast 67 Prozent weniger leisten können als noch vor drei Jahren. (Symbolbild) - Georg Wendt/dpa

Rund zwei Drittel der Arbeitnehmenden können sich im Kanton Bern weniger leisten als vor drei Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt die Gewerkschaft Unia nach einer Umfrage zur Lohnentwicklung. Vom Kaufkraftverlust besonders betroffen seien Geringverdienende und Frauen.

In den vergangenen von Teuerung geprägten Jahren haben laut einer Mitteilung der Gewerkschaft Unia vom Freitag nur rund 31 Prozent der Beschäftigten eine jährliche Lohnerhöhung erhalten.

«Nach drei Jahren mit Kaufkraftverlusten besteht ein grosser Nachholbedarf bei den Löhnen», wird Sören Niemann, Co-Leiter der Unia Bern/Oberaargau-Emmental, in einer Mitteilung vom Freitag zitiert.

Um die Lücke zu schliessen, sei in diesem Jahr im Schnitt ein Plus von 5 Prozent nötig, rechnete Niemann vor. Eine Steigerung der Kaufkraft nütze der Wirtschaft und den Arbeitnehmenden.

Lohnsteigerungen je nach Branche unterschiedlich

Während in den Industriebetrieben fast 46 Prozent der Befragten eine jährliche Lohnerhöhung angaben, waren die Werte im Detailhandel mit etwas mehr als 28 Prozent und im Bereich Gesundheit, Pflege, Sozialwesen, Heime mit 16 Prozent deutlich tiefer.

Teuerung und zu geringe Lohnerhöhungen haben aus Sicht der Gewerkschaft dazu geführt, dass sich heute fast 67 Prozent weniger leisten können als noch vor drei Jahren.

Für über 40 Prozent der Befragten decke der Lohn die Lebenshaltungskosten nicht oder eher nicht. Am stärksten betroffen seien Frauen. Eine unerwartete Rechnung von tausend Franken sei für viele nur schwer zu stemmen, hiess es bei der Unia.

Gewerkschaft plant nationale Lohnkundgebung

Rund 400 Personen nahmen an der Umfrage der Unia teil. Diese dauerte von Anfang Juli bis Mitte August.

Die Gewerkschaften wollen ihren Lohnforderungen am 21. September an einer nationalen Lohnkundgebung in Bern Ausdruck verleihen.

Kommentare

User #1729 (nicht angemeldet)

Als der Mindestlohn im Gastgewerbe eingeführt wurde, entschloss das Teuerste Hotel bei uns im Berners Oberland ganz einfach die Kosten für ihre Mitarbeiter im Bereich der Kantine und der internen Wohnmöglichkeiten zu verteuern um somit die geforderte Lohnerhöhung gleich wieder einzusacken. Einfach auf Umwegen. Und liebe Lesende, bei den Besitzern dieses Hotels sind keine SP Politiker dabei. Die Tiefen Löhne in der Schweiz haben im übrigen System. Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen die nicht so einen guten Lohn haben sind besser zu kontrollieren, weil sie wegen ihrer persönlichen Kosten gar keine andere Möglichkeit haben als immer mehr und mehr zu arbeiten. Wie ein Hamster im Hamsterrad. Ende der Durchsage.

User #3279 (nicht angemeldet)

Das gilt Schweizweit, nicht nur in dem einen Kanton. Oder haben die anderen Kantone eine andere Währung?

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