Künstliche Intelligenz: KMUs rechnen nicht mit Personalabbau

Die Schweizer KMUs sehen in der KI mehr Chancen als Risiken, so eine Studie. Die Künstliche Intelligenz werde eher unterstützend als ersetzend verwendet.

Mitarbeitende würden «hemmende und zum Teil auch lästige Aufgaben» an KI-Applikationen abgeben, hält eine neue Studie fest. (Symbolbild) - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • KMUs haben keine Angst vor der Künstlichen Intelligenz.
  • Trotz zunehmender Nutzung von KI-Anwendungen rechnen wenige mit Stelleneinsparungen.
  • Aufgaben werden an KI-Applikationen abgegeben, um Zeit, aber nicht Stellen zu sparen.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Schweiz haben keine Angst vor der Künstlichen Intelligenz. Ein kleiner Teil der Chefs von Unternehmen mit 5 bis 250 Mitarbeitenden rechnet damit, dass sie auf Personal verzichten können: trotz zunehmender Nutzung von KI-Anwendungen. Das zeigt eine Befragung der Axa.

Im Informations- und Kommunikationssektor rechnen nur 7 Prozent der KMU mit Stelleneinsparungen. In dem dürfte laut der Studie Künstliche Intelligenz für die grössten Zeiteinsparungen sorgen.

Die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz bieten KMUs die Chance, zu wachsen. (Symbolbild) - Depositphotos

Kathrin Braunwarth, Chefin Data, Technology & Innovation bei Axa Schweiz, wird in der Mitteilung zitiert: «Auch wenn KI-Applikationen heute hauptsächlich in der Kommunikation Anwendung finden, scheinen einige KI-Aufgaben eher unterstützend, als ersetzend verwendet zu werden.»

Mitarbeitende würden «hemmende und zum Teil auch lästige Aufgaben» an KI-Applikationen abgeben. Dadurch werde die Arbeit vereinfacht und Zeit, aber nicht Stellen gespart.

In anderen Branchen ist die Angst vor einem Stellenabbau grösser. So erwarten etwa im verarbeitenden Gewerbe 22, im Handel 18 und in der Industrie 14 Prozent der Unternehmen Stellenstreichungen.

«In diesen Branchen fallen verhältnismässig viele standardisierbare Arbeiten, wie Produktions-, Sortierungs- oder Logistikaufgaben an. Was das hohe Potenzial für Stelleneinsparungen erklärbar macht», heisst es als Erklärung bei der Axa.

Künstliche Intelligenz Unterschiedliche Wahrnehmung je nach Grösse

Bei der Beurteilung von KI-Anwendungen in Bezug auf die Unternehmensentwicklung hängen die Unterschiede aber nicht nur von der Branche ab. Sondern insbesondere von der Grösse der KMU. Über die Hälfte der befragten Firmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden empfindet laut der Mitteilung Künstliche Intelligenz als positive Entwicklung.

Bei den mittleren Firmen mit bis zu 49 Mitarbeitenden verringert sich dieser Anteil auf 41 Prozent. Bei den KMU mit fünf bis neun Mitarbeitenden denken nur 27 Prozent der Befragten, dass ihnen die KI nützlich ist.

Umfrage

Bereitet dir der Einsatz von Künstlicher Intelligenz Sorgen?

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64%
Nein.
36%

Ein Viertel der Befragten von kleinen Unternehmen hält KI sogar für eine Bedrohung. Bei den mittleren (15 Prozent) und grossen Firmen (6 Prozent) ist diese Angst weit weniger vorhanden.

«Eine sinnvolle Implementierung von KI benötigt oft Ressourcen, wie Technik und Mitarbeitende, die wissen, wie sie mit ebendieser umzugehen haben. Grösseren KMU stehen diese Ressourcen eher zur Verfügung als kleineren KMU», ordnet Braunwarth die Ergebnisse ein.