Monsanto in Glyphosat-Prozess zu Zahlung von 81 Millionen Dollar verurteilt

Das zum deutschen Bayer-Konzern gehörende US-Unternehmen Monsanto muss fast 81 Millionen Dollar (knapp 72 Millionen Euro) an den an Krebs erkrankten US-Bürger Edwin Hardeman zahlen.

Glyphosat gilt nicht als krebserregend. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Mutterkonzern Bayer will Entscheidung von US-Geschworenengericht anfechten.

Monsanto habe nicht genügend vor den Risiken des Einsatzes des glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmittels Roundup gewarnt, befand ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Kalifornien am Mittwoch. Der 70-jährige Rentner hatte das Herbizid über viele Jahre hinweg eingesetzt. Bereits im August hatte eine Jury in San Francisco das Unternehmen zur Zahlung von Schadenersatz an den ebenfalls an Krebs erkrankten früheren Schulhausmeister Dewayne Johnson verurteilt.

Bayer erklärte am Mittwoch in einer ersten Stellungnahme, es sei «über das Urteil der Jury enttäuscht» und kündigte an, Rechtsmittel einzulegen. Das Unternehmen bekräftigte seine Ansicht, wonach das Herbizid nicht krebserregend ist.

In der Forschung ist die Frage, ob die in Roundup enthaltene Chemikalie Glyphosat eine krebsauslösende Wirkung hat, umstritten. Die US-Umweltbehörde EPA und auch die Aufsichtsbehörden in der EU und Deutschland gelangten zu dem Schluss, dass von Glyphosat keine Krebsgefahr ausgeht. Dagegen konstatierte die zur Weltgesundheitsorganisation WHO gehörende Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) vor drei Jahren, dass Glyphosat «wahrscheinlich krebserregend bei Menschen» sei.