Raiffeisen Schweiz Chef Patrik Gisel könnte bald zurücktreten

Schon in den nächsten Tagen könnte Raiffeisen-Chef Patrik Gisel zurücktreten. Zum Verhängnis wird ihm eine Beziehung mit einer früheren Verwaltungsrätin.

Patrik Gisel gibt den Chefposten bei Raiffeisen ab. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kommenden Samstag tagt die Raiffeisen-Delegiertenversammlung in Brugg AG.
  • Laut einem Bericht muss Noch-Chef Patrik Gisel frühzeitig den Hut nehmen.

Der kommende Samstag steht bei der Raiffeisen im Zeichen des Umbruchs. Bei der ausserordentlichen Delegiertenversammlung wählt die Genossenschaftsbank neue Köpfe. Etwa den Präsidenten Guy Lachapelle. Mit dem Projekt «Reform 21» sollen bessere Strukturen eingeführt werden. Damit soll der Fall Vincenz überwunden werden.

Damit die Vergangenheit bewältigt werden kann, muss auch Noch-Chef Patrik Gisel den Hut nehmen. Sein Rücktritt wurde bereits im Sommer angekündigt. Ende Jahr tritt er zurück, hiess es damals.

Offenbar will die Bank den Chef schneller loswerden. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, verhandelt der Verwaltungsrat aktuell mit Gisel über eine einvernehmliche Trennung. Die soll schon in den nächsten Tagen verkündet werden, schreibt die Zeitung.

Vertrauen verloren

Grund ist offenbar der Vertrauensverlust. Gisel ist in einer Beziehung mit der ehemaligen Verwaltungsrätin Laurence de la Serna. Dem Verwaltungsrat legte Gisel dies erst offen, nachdem er von den Medien konfrontiert wurde. De la Serna ist im Juni aus dem Gremium ausgeschieden. Wegen «Veränderung im beruflichen Umfeld und persönlichen Gründen». 

Laut Gisel habe die Beziehung erst nach dem Rücktritt begonnen. Dies wird aber im Verwaltungsrat der Genossenschaftsbank bezweifelt. Raiffeisen erklärt, dass man erst vor kurzem von der Beziehung erfahren habe.