Raiffeisen legt Rücktrittstermine für sechs Verwaltungsräte fest

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Stadt St. Gallen,

Der Verwaltungsrat von Raiffeisen Schweiz hat anlässlich einer Sitzung die Rücktrittstermine von sechs Verwaltungsräten festgelegt. Insgesamt sollen dabei bis 2020 acht der aktuell elf Mitglieder des Gremiums zurücktreten.

8 von 11 Verwaltungsräten der Raiffeisen-Bank sollen bis 2020 zurücktreten
8 von 11 Verwaltungsräten der Raiffeisen-Bank sollen bis 2020 zurücktreten - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Raiffeisen treten bis 2020 8 von 11 Verwaltungsräten zurück.
  • Während bei einigen die Amtszeitbeschränkung greift, möchten viele aus beruflichen und weiteren Gründen abtreten.
  • Der Ruf der Bank wurde zuletzt durch die Vincenz-Affäre ramponiert.

Die nächsten Rücktritte erfolgen auf die ordentliche Delegiertenversammlung vom Juni, zwei weitere per ausserordentliche Delegiertenversammlung vom Herbst. Damit werde der 2016 gestartete Erneuerungsprozess vorangetrieben und dessen Fahrplan festgelegt, teilt die Bank am Donnerstag mit. Die Evaluation möglicher Nachfolger werde umgehend in die Wege geleitet.

Amtszeitbeschränkung und Unternehmertum

Nebst Edgar Wohlhauser und Werner Zollinger, welche aufgrund der statutarischen Amtszeitbeschränkung im Juni nicht mehr wiedergewählt werden können, habe sich auch Franco Taisch entschieden, sich nicht mehr zur Wiederwahl zu stellen. Der Rücktritt Taischs wurde bereits am Vortag in Medienberichten vorweggenommen. Er wolle sich auf seine unternehmerischen Engagements und auf seine Titularprofessur an der Universität Luzern konzentrieren, lautet die Begründung für seinen Entscheid.

Auch Rita Fuhrer tritt zurück

Von den fünf weiteren Rücktritten erfolgen diejenigen von Daniel Lüscher und Urs Schneider per ausserordentliche Delegiertenversammlung im Herbst, diejenigen von Rita Fuhrer und Philippe Moeschinger per Delegiertenversammlung im Juni 2019. Angelo Jelmini schliesslich wird im Juni 2020 zurücktreten. Mit Laurence de la Serna habe sich auch ein neues Verwaltungsratsmitglied entschieden, sich nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stellen, dies aufgrund von Veränderungen im beruflichen Umfeld sowie aus persönlichen Gründen.

Ruf arg ramponiert

Der Ruf der Genossenschaftsbank wurde zuletzt arg ramponiert. Hintergrund ist die Affäre rund um den ehemaligen Bankchef Pierin Vincenz, der auch Verwaltungsratspräsident der Kreditkartenfirma Aduno war. Aduno hatte gegen Vincenz im letzten Dezember Anzeige eingereicht. Untersucht wird, ob er bei der Übernahme der Aduno und der Investmentgesellschaft Investnet ein Doppelspiel gespielt und persönlich abkassiert hat. Vincenz bestreitet die Vorwürfe. Er sitzt seit Anfang März in Untersuchungshaft.

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