Reingewinn der Clientis-Gruppe wegen Sondereffekt tiefer

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Bern,

Die in der Clientis-Gruppe zusammengeschlossenen 15 Regionalbanken haben im vergangenen Geschäftsjahr 2018 unter dem Strich weniger verdient. Trotzdem haben sie operativ besser abgeschnitten.

Der Reingewinn von Clientis ist im vergangenen Jahr tiefer ausgefallen (Archivbild).
Der Reingewinn von Clientis ist im vergangenen Jahr tiefer ausgefallen (Archivbild). - sda - KEYSTONE/WALTER BIERI

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Geschäftserfolg als Mass der operativen Leistungsfähigkeit stieg um 9,4 Prozent auf 77,0 Millionen Franken, wie die Bankengruppe am Freitag mitteilte.

Der Konzerngewinn sank dagegen um gut 10 Prozent auf 63,4 Millionen.

Grund ist ein Sondereffekt im Vorjahr, als die Gruppe eine Rückzahlung aus dem RBA-Hilfsfonds in Höhe von 12 Millionen verbuchen konnte.

Das Zinsengeschäft, aus dem die Clientis-Banken mehr als drei Viertel ihres Ertrags generieren, habe sich weiter positiv entwickelt, heisst es. Der Brutto-Zinserfolg konnte um 1,6 Prozent auf 165 Millionen und der Netto-Zinserfolg um 0,9 Prozent auf 170 Millionen Franken gesteigert werden. Der gesamte Betriebserfolg (Erfolg aus dem ordentlichen Bankgeschäft) nahm in ähnlicher Grössenordnung auf 219 Millionen Franken zu.

Während die Erträge leicht zulegten, konnten die Kosten deutlich gesenkt werden, insgesamt um 4,2 Prozent auf 124,2 Millionen Franken. Vor allem beim Sachaufwand (-9,1%) gab es Einsparungen, wobei hier die um 6 Millionen Franken tieferen IT-Kosten nach dem Providerwechsel per Anfang 2018 zu Buche schlugen. Das für Banken wichtige Verhältnis aus Kosten und Erträgen (Cost-Income Ratio) verbesserte sich damit auf 57,9 von 61,6 Prozent. Die Zahl zeigt, wie kosteneffizient die Bank mit ihren Erträgen umgeht.

Einen weiteren Ausbau erfuhr die Bilanzsumme. Sie stieg um 5,0 Prozent auf mittlerweile 15,3 Milliarden Franken per Ende 2018. In ihrem Kerngeschäft, den Hypothekarfinanzierungen, wuchsen die Clientis-Banken um 4,4 Prozent und damit stärker als der Gesamtmarkt. Ende Jahr waren damit Hypotheken von 12,4 Milliarden Franken ausstehend, die Gesamtausleihungen an Kunden machten 13,0 Milliarden aus. Das Kreditportfolio ist den Angaben zufolge «nach wie vor risikoarm». So seien unverändert 96 Prozent der Ausleihungen hypothekarisch gedeckt, und die effektiven Kreditverluste seien mit 0,3 Promille der Ausleihungen marginal geblieben.

Rund 84 Prozent der Ausleihungen sind durch Kundengelder (10,9 Mrd.) gedeckt, wobei sich die Quote leicht verbessert habe. Den Clientis-Banken seien ausserdem letztes Jahr neue Gelder von netto 481 Millionen zur Verwaltung zugeflossen. Der Bestand an Vermögen wuchs um 4,6 Prozent auf 10,9 Milliarden Franken an.

Auch die Kapitalkraft konnte weiter verbessert werden. Die Gesamteigenmittelquote stieg um 0,2 auf 19,2 Prozent und übertrifft damit die gesetzliche Anforderung von 12,3 Prozent um mehr als die Hälfte. Für die weitere Zukunft gibt sich die Bankengruppe vorsichtig optimistisch. Sie geht davon aus, dass sie den operativen Erfolg auf dem bisherigen Niveau halten kann. Ein neuer Marktauftritt und ein Ausbau der Digitalisierung sollen dabei unterstützend wirken.

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