Smart branding: Alternative zu Plastik-Verpackung bei Bio-Gemüse

Bio-Gemüse ist in Plastik verpackt. Doch gibt es eine umweltfreundliche Alternative, die im Ausland eingesetzt wird. Schweizer Detailhändler sind skeptisch.

Früchte und Gemüse mit einem Laser markiert. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Bio-Gemüse ist oft in Plastik verpackt.
  • Mit dem «smart branding» gibt es eine umweltfreundliche Alternative.

Wer Bio kauft, will der Umwelt Gutes tun. Nur: Ausgerechnet das Bio-Gemüse ist im Detailhandel in der Regel in Plastik verpackt. Grund dafür ist der Gesetzgeber: Der verlangt, dass Bio-Ware von konventioneller unterscheidbar ist. Führt also kein Weg an der Plastik-Verpackung vorbei?

Es gibt eine umweltfreundliche Lösung: Das sogenannte smart branding. Dabei wird Obst und Gemüse mit einem Laser markiert. Dieser kann etwa ein Logo einbrennen. Das Licht des Lasers löst dabei die Pigmente aus der Oberfläche der Frücht.  «Die Markierung bleibt auf der Oberfläche der Schale, auf dem Fruchtfleisch sieht man nichts», sagt Michaël Wilde von der holländischen Firma Eosta dem «Kassensturz».

Der Obsthändler setzt seit zwei Jahren auf die Technik, hat zuvor aber auch bei der Entwicklung mitgeholfen. Laut Erfahrung des Unternehmens können so rund 60 Prozent des Plastiks bei Bio-Obst und -Gemüse eingespart werden. Bei einigen Produkten ist die Verpackung aber sinnvoll, um die Haltbarkeit zu verlängern.

Wenig Interesse bei Coop und Migros

In der Schweiz stösst die Technik auf wenig Interesse. Gegenüber dem «Kassensturz» erklärte Coop, dass man lieber andere Wege beschreitet. «Wir werden unsere Bio-Früchte und unser Bio-Gemüse bis Herbst 2019 unverpackt oder mit einer ökologischen Verpackung anbieten. Wichtig ist dabei, dass die Alternativen eine bessere Ökobilanz aufweisen als die bisherigen Verpackungen.» Migros setzt wo möglich auf Kleber statt Plastik-Verpackung. Doch gegenüber dem Branding ist das Züricher Unternehmen skeptisch: Eigene Tests hätten gezeigt, dass einzelne Produkte unter der Gravur gefault hätten.

Im Europäischen Ausland kommt die Technik bereits bei fünf Obsthändler und zehn Grossverteilern zum Einsatz. Der deutsche Detailhandles-Riese Edeka ist zufrieden: Die Erfahrungen würden zeigen, dass «Geschmack, Haltbarkeit und Optik der Produkte einwandfrei bleiben».