US-Präsident Biden stellt sich hinter Amazon-Arbeiter
Arbeiter von Amazon wollen sich in den USA gewerkschaftlich organisieren. Das sei von grosser Bedeutung, sagte US-Präsident Joe Biden.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss Biden sollte jeder Arbeiter die Wahl haben, sich einer Gewerkschaft anzuschliessen.
- Sie dürften nicht eingeschüchtert, bedroht oder mit «Propaganda» beeinflusst werden.
US-Präsident Joe Biden hat sich hinter Arbeiter des Online-Handelsriesen Amazon gestellt, die sich in den USA erstmals gewerkschaftlich organisieren wollen. «Arbeiter in Alabama und überall in Amerika stimmen darüber ab, an ihrem Arbeitsplatz eine Gewerkschaft zu gründen», sagte Biden am Sonntag in einem Twitter-Video. Das sei von «grosser Bedeutung». Die Arbeiter dürften nicht eingeschüchtert, bedroht oder mit «Propaganda» gegen Gewerkschaften beeinflusst werden.
«Jeder Arbeiter sollte die freie und faire Wahl haben, sich einer Gewerkschaft anzuschliessen», fügte Biden hinzu. Damit stellte der US-Präsident klar, dass die Amazon-Beschäftigten in den USA das Recht haben, sich zusammenzuschliessen und für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Er forderte sie aber nicht ausdrücklich dazu auf, sich in einer Gewerkschaft zu organisieren.
Amazon ging entschieden gegen die Pläne vor
In einem Amazon-Logistikzentrum in Bessemer im US-Bundesstaat Alabama hatte im Februar eine Abstimmung über eine gewerkschaftliche Organisierung begonnen, sie soll bis Ende März dauern. Die Abstimmung geht auf eine Initiative der Einzelhandelsgewerkschaft RWDSU zurück, sie würde die Angestellten dann vor Ort vertreten. Geht das Votum positiv aus, wäre es der erste Amazon-Standort überhaupt, der von einer Gewerkschaft vertreten würde.
Amazon selbst ging entschieden gegen die Pläne vor. In dem Logistikzentrum in Bessemer sprach sich die Geschäftsleitung bei Konferenzen und auf Flyern in den Toiletten gegen Gewerkschaften aus. Sie richtete sogar eine Internetseite ein, auf der sie Argumente anführt, warum eine Gewerkschaft unnötig sei.
Amazon ist in den USA der zweitgrösste Arbeitgeber und beschäftigt dort über 800.000 Menschen. Das Unternehmen steht jedoch immer wieder wegen seiner Arbeitsbedingungen in der Kritik. Auch in Deutschland gibt es deswegen immer wieder Streiks und Forderungen nach einem Tarifvertrag.