Bern: Kinosterben in Innenstadt geht weiter
Kleine Kinos haben es in digitalen Zeiten schwer. Das Kinosterben führt zu viel ungenutztem Platz in der Berner Innenstadt.
Das Wichtigste in Kürze
- Neun Kinos mussten in der Berner Innenstadt schliessen, was zu ungenutztem Platz führt.
- Die Umnutzung von Kinoräumen ist schwierig und viel muss angepasst werden für neue Mieter.
- Fehlendes Tageslicht und technische Installationen werden zu Herausforderungen.
Kleinere und alte Kinos haben es in der heutigen Zeit nicht mehr einfach, denn Streamingplattformen und Multiplexkinos sind harte Konkurrenz. Auch viele Berner Kinos kämpfen um das Überleben.
Neun Kinos mussten in den letzten Jahren in der Berner Innenstadt schliessen. Für einige wurden Zwischennutzungen oder Umnutzungen gefunden, andere sind weiter leer gestanden. Die Kino-Schliessungen führen zu viel ungenutztem Platz an bester Lage in der Innenstadt.
Letztes Beispiel: das Kino Splendid. Die Eigentümerschaft Avadis sucht jetzt neue Mietende. «Die Nutzung der Räumlichkeiten ist etwas eingeschränkt, da die Denkmalpflege reinspielt und es nur wenige Interessierte gibt», so Sprecherin Fabienne Stocker. «Wir suchen eine langfristige und nachhaltige Lösung für das Gebäude und die Umgebung», sagt Stocker gegenüber der SRF-Sendung «Schweiz aktuell».
Für Immobilienexperten ist es nicht überraschend, dass die Säle leer stehen. Die Lage spreche zwar für die Objekte, die Umnutzung gestalte sich aber als schwierig. «Es ist relativ aufwändig, Kinoräume an die Bedürfnisse von neuen Mietenden anzupassen», erklärt Bernhard Eicher. Häufig fehle Tageslicht, die Raumhöhe und technische Installationen, so der Immobilienexperte von Wüest Partner.
Es gibt aber auch Umnutzungen in Bern. So wurde aus alten Kinosälen schon ein Hallenbad, eine Bar oder ein Hörsaal für Medizinstudentinnen und -studenten. Auch das seit vier Jahren ungenutzte Kino Gotthard soll eine Bar werden. Zwei Gastronomen sehen in der Nostalgie und dem Flair des Kinos viel Potenzial für eine aktuelle Nutzung.
