Abwart? Berner Stimmberechtigte stehen vor geschlossenen Türen
Beim Berner Spitalacker-Schulhaus musste am Samstag bei der Stimmabgabe improvisiert werden. Das Gebäude war abgeschlossen und der Abwart nicht erreichbar.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Stimmabgabe in Bern am Samstag kam es zu einem speziellen Malheur.
- Beim Spitalacker-Schulhaus standen die Urnen nicht zur Verfügung.
- Der Grund: Sie waren in einem Raum eingeschlossen und der Abwart war nicht erreichbar.
Am Samstag staunten die Wähler im Berner Spitalacker-Schulhaus nicht schlecht. Anstatt der gewohnten Urnen, mussten sie ihre Abstimmungszettel einer Person vor Ort übergeben. Doch was war der Grund für diese ungewöhnliche Situation?
«Im Spitalacker-Schulhaus waren am Samstag die Urnen nicht verfügbar», bestätigt Claudia Mannhart, Stadtschreiberin von Bern, gegenüber dem «Bund». Die Mitglieder des Stimmausschusses fanden das Schulhaus verschlossen vor und konnten es nur dank einer hilfsbereiten Lehrerin, die in der Umgebung wohnt, öffnen.
Fehlende Schlüssel und unerreichbarer Abwart
Doch auch die Lehrerin konnte den Raum mit den Urnen nicht öffnen, da sie keinen Zugang dazu hatte. Das Abwartsteam war leider nicht erreichbar und so musste eine alternative Lösung gefunden werden.
Mannhart erklärt weiter: «Als Alternative wurde ihnen angeboten, das Stimmmaterial den Mitgliedern des Stimmausschusses zu übergeben». Dieses Vorgehen sei in Absprache mit der Abstimmungsleitung erfolgt.
Auf die Frage hin, ob solche Stimmen gültig sind, antwortet Mannhart dem «Bund»: «Wir sorgten dafür, dass auch ohne Urnen eine sichere und geheime Stimmabgabe möglich war». Die abgegebenen Stimmen seien gezählt worden.
Berner Stadtverwaltung unter Druck
Dieser Vorfall lässt die Stadt Bern in keinem guten Licht dastehen. Besonders, da ihr bereits vor den Abstimmungen ein peinlicher Fehler unterlaufen war. Bei der Vorlage zum Grundstückskauf Untermatt hatte sie die Kosten im Abstimmungsbüchlein falsch beziffert – mit 37 statt 3,7 Millionen Franken.