Bris-Glis: Glisermatta als Leuchtturmprojekt der Biodiversität

Die Stadt Brig-Glis setzt sich seit Jahren für die Biodiversität ein. Mit der ökologischen Aufwertung der Glisermatta wurde ein Leuchtturmprojekt umgesetzt.

Die Altstadt von Brig-Glis. - Keystone

Wie die Stadt Bris-Glis mitteilt, nimmt die Stadtgemeinde dank grosszügigen Wildbienenflächen, einer sorgfältigen Biotop-Pflege und dem Einsatz von Nützlingen statt Pestiziden eine Vorreiterrolle im Bereich des naturnahen Grünflächenunterhalts ein.

Das ist schweizweit anerkannt: bereits an mehreren Austauschtagen mit Werkhofmitarbeitenden aus anderen Gemeinden haben unsere Experten der Stadtgärtnerei ihr erprobtes Praxiswissen aus der Grünflächengestaltung und dem Unterhalt weitergegeben.

Wenig Wasser und trotzdem schön

In der Glisermatta wurde bereits 2020 mit Wildblumenziegel, Sträuchern und Bäumen ein Projekt zur Biodiversitätsförderung gestartet.

Aufgrund der fehlenden Wasserverfügbarkeit vor Ort ist die Begrünung nicht wie gewünscht erfolgt, weshalb ein Anschlussprojekt geplant wurde, welches verschiedene Begrünungsmethoden erprobt.

Dabei sollen Methoden getestet werden, die mit wenig Wasser auskommen und trotzdem ästhetische Werte für die Bevölkerung bieten, sowie ökologisch wertvoll für Wildbiene, Schmetterling und Co. sind.

Gepflanzt werden beispielsweise Wiesensalbei, die Gelbe Reseda und das Riesenfettkraut, welche wichtige Pollen- und Nektarlieferanten für Insekten sind. Sträucher wie die Vogelbeere und der Schwarzdorn bieten insbesondere Vögeln Schutz und Nahrung.

48 Prozent der Lebensräume als gefährdet

Und das zu Recht: Denn die Artenvielfalt in der Schweiz ist stark bedroht. Bereits 48 Prozent der Lebensräume der Schweiz gelten gemäss Bundesamt für Umwelt als gefährdet.

Die Vielfalt der Lebensräume ist die Grundlage der Vielfalt von Pflanzen- und Tierarten, welche mit dem Verlust der Lebensräume ebenfalls immer wie mehr abnimmt.

Der Pluspunkt von Siedlungen ist, dass sie eine Vielfalt von verschiedenen Lebensräumen beinhalten: schattige Mauern, sonnige Kiesplätze, kleine Teiche und blühende Rabatten.

Wichtige Nahrungs- und Überwinterungsstätten

Auch für die Bewohner von Brig-Glis lohnt es sich, die Artenvielfalt vor der Haustüre zu fördern. Naturnahe Grünflächen sind wichtige Nahrungs- und Überwinterungsstätten von Insekten, welche unsere Obst-, Gemüse-, und Beerenpflanzen bestäuben und uns somit eine Ernte ermöglichen.

Ebenfalls rücken weitere positive Aspekte der Grünflächen mit der Klimaveränderung immer stärker in den Vordergrund: sie kühlen das lokale Klima, speichern Wasser bei Niederschlägen wie Schwämme und binden Staub aus der Umgebung.

Bei der ökologischen Aufwertung bei der Glisermatta ist die Bevölkerung eingeladen, sich vor Ort Inspiration für den eigenen Garten zu holen.

Mittels Infotafeln sind die Pflanzen und Methoden beschrieben, wie die Natur vor der eigenen Haustüre gefördert und somit ein wichtiger Beitrag an die Erhaltung der Biodiversität geleistet werden kann.