Spektakulärer Fund aus der Bronzezeit im Oberhalbstein entdeckt
In dem zur Gemeinde Surses GR gehörenden Tal Oberhalbstein sind rund 80 Objekte aus der Spätbronzezeit entdeckt worden.
Der Archäologische Dienst untersuchte das Gebiet rund um die Crap-Ses-Schlucht eigentlich wegen eines Forschungsprojekts zum römischen Alpenfeldzug, der 15 vor Christus stattfand.
Dabei kam es zu einem Zufallsfund aus einer ganz anderen Epoche: Mit Metallsonden wurde ein sogenanntes Depot – absichtlich niedergelegte, vergrabene oder versteckte Wertgegenstände – aus der Bronzezeit entdeckt.
In einer Grube seien insgesamt 80 Bronzeobjekte mit einem Gesamtgewicht von rund 20 Kilogramm geborgen worden, teilte die Staatskanzlei am Dienstag mit.
Dabei waren viele damals wertvolle Rohmetallstücke aus Kupfer, dazu Sicheln Äxte, das Fragment einer Säge sowie Schmuck- und Trachtbestandteile.
Das Anlegen von Depots sei damals eine verbreitete Sitte
Vermutlich waren sie in einer Holzkiste und in Leder verpackt im zwölften/elften Jahrhundert vor Christus vergraben worden.
Das Anlegen von Depots sei in der Spätbronzezeit eine verbreitete Sitte gewesen, die sich in ganz Europa nachweisen lasse, erklärte Christoph Baur, Ausgrabungsleiter im Archäologischen Dienst Graubünden, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Wissenschaftliche Untersuchung der Objekte geplant
Die Forschung gehe davon aus, dass die Depots einen religiösen Hintergrund hatten. Es könnte dabei um den Handel mit der jenseitigen Welt gegangen sein.
Beim Fund handelt es sich um das grösste bisher entdeckte Depot in Graubünden. Nun folgt die wissenschaftliche Untersuchung der Objekte.
Erwartet werden «weitreichende Einblicke in die spätbronzezeitliche Kultur-, Wirtschafts- und Landschaftsgeschichte».