Flawil: Solargemeinschaft Feld übertrifft Erwartungen

Seit Juli 2023 liefert die Solargemeinschaft Strom ins Flawiler Netz. Trotz leicht niedrigerer Stromproduktion überzeugt das Projekt mit hohen Beteiligungen.

Die Gupfengasse in Flawil. - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Gemeinde Flawil berichtet, liefert die Solaranlage auf dem Dach des Oberstufenzentrums seit Anfang Juli 2023 zuverlässig Strom ins Flawiler Netz. 87 beteiligte Parteien profitieren dabei von der 670 Quadratmeter grossen Anlage. Zeit für einen Rückblick auf das erste Jahr.

Im Jahr 2022 kam aus der Arbeitsgruppe Energie der Vorschlag, einen Standort für eine sogenannte Solargenossenschaft zu prüfen. Mit der Genossenschaft sollten Flawilerinnen und Flawiler, welche keine Möglichkeit für eine eigene Fotovoltaikanlage haben, eine Lösung zur eigenen Stromproduktion geboten werden.

Im Jahr 2023 wurde schliesslich unter dem Namen «Solargemeinschaft Feld» auf dem Oberstufenzentrum (Trakt 1 und 2) eine 670 Quadratmeter grosse Fotovoltaikanlage gebaut. 87 Parteien beteiligten sich daran, womit das Angebot im Nu ausverkauft war. Die Anlage nahm im Juli 2023 den Betrieb auf und liefert seither Strom ins Flawiler Stromnetz.

Stromproduktion leicht unter Erwartung

Im ersten Jahr, im Zeitraum vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2024, produzierte die Anlage rund 137'000 Kilowattstunden. Damit liegt das Ergebnis etwas unter den Erwartungen der Technischen Betriebe Flawil (TBF) von 150'000 Kilowattstunden.

Dies hängt mit dem eher nassen Frühsommer mit weniger Sonnenschein zusammen. Im übrigen Zeitraum liegt die Produktion allerdings im Rahmen der Prognose. Trotz der tieferen Produktionsmenge als erwartet ist das Projekt für die TBF ein Erfolg.

Zum einen ist das Interesse an der Anlage und an Beteiligungen immer noch sehr gross, zum anderen konnten pro Quadratmeter 204 Kilowattstunden Strom produziert werden. Dadurch erhält jede beteiligte Partei im Schnitt 365.50 Franken an die Strom-, Gas- und Wasserkosten angerechnet.

Wenn die maximale Beteiligung von 10 Quadratmeter pro Partei ausgeschöpft wurde, konnten sogar bis zu 462.90 Franken angerechnet werden. Überschüssige Beträge werden übrigens ausbezahlt. Derzeit wird eine Warteliste für Beteiligungen geführt.

Steuerliche Beurteilung und neue Anlage

Da es bezüglich der Anrechnung der Vergütung derzeit noch ein paar offene Fragen gibt, laufen Abklärungen auf kantonaler Ebene, wie dieses Projekt für die Parteien steuerlich beurteilt wird. Ein Austausch mit dem kantonalen Steueramt soll Klarheit schaffen und den energiewirtschaftlichen Mehrwert des Projekts in den Vordergrund stellen.

Dieser Wermutstropfen schwächt allerdings die positiven Aspekte der Solargemeinschaft nicht ab. Auch die TBF ist nach wie vor überzeugt und plant deshalb im kommenden Jahr eine weitere Solargemeinschaft zu realisieren. Die Planung dazu läuft derzeit. Weitere Informationen folgen zu gegebener Zeit.