Rüti ZH erwartet 2025 ein Minus von 3,7 Millionen Franken

Das Budget 2025 von Rüti ZH weist ein Defizit von 3,7 Millionen Franken aus. Steigende Ausgaben für Bildung, Pflege und Asylbetreuung belasten die Finanzen.

Die Gemeindeverwaltung Rüti (ZH). - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Gemeinde Rüti ZH mitteilt, weist das Budget 2025 einen Aufwandüberschuss von 3,7 Millionen Franken aus. Der Steuerfuss soll unverändert bei 119 Prozentpunkten liegen. Der Ertrag im Steuerhaushalt erhöht sich um 1,1 Millionen Franken gegenüber dem Budget 2024, der Aufwand um 5 Millionen Franken.

Dies resultiert unter anderem aus einem steigenden Personalaufwand beim Ressort Bildung von 0,9 Millionen Franken. Beispielsweise ist dies durch zusätzliche Unterstützung für Schüler mit besonderen Bedürfnissen, aber auch durch neue Klassen bedingt.

Zusätzlich tragen steigende Lohnkosten für kantonal angestellte Lehrpersonen in Höhe von etwa 0,4 Millionen Franken zur Kostensteigerung bei. Auch die Sachkosten werden höher, besonders wegen gestiegener Transportkosten im Bereich der externen Sonderschulen: Weil es mehr Schüler gibt, die auf Sonderschulen ausserhalb der Gemeinde angewiesen sind, steigen auch hier die Beiträge um 0,4 Millionen Franken.

Höhere Ausgaben für Pflege und Lohnanpassungen

Zusätzlich zu den Bildungskosten steigen die Ausgaben insgesamt um 2,5 Millionen Franken. Die meisten dieser Kosten entstehen durch mehr Fälle bei Ergänzungsleistungen und der Pflegefinanzierung. In der Betreuung von Asylbewerbern gibt es ebenfalls einen Mehraufwand von 0,4 Millionen Franken.

Dieser ist auf ein höheres Kontingent zurückzuführen. Geplante Lohnerhöhungen, eine Teuerungszulage von 1,2 Prozent und die nötige Schaffung zusätzlicher Stellen in den Abteilungen Bau, Gesellschaft und Sicherheit erhöhen die Kosten weiter.

Im Budget 2024 sind einmalige Erträge in der Höhe von 2 Millionen Franken (Rückerstattung aus Versorgertaxen) und 0,9 Millionen Franken (Buchwerterfolge) geplant. Diese Erträge entfallen im Budget 2025 leider.

Durch die Senkung des Steuerfusses im Jahr 2023 und die überdurchschnittlich wachsende eigene Steuerkraft im Vergleich zum kantonalen Durchschnitt sinkt der Beitrag aus dem Ressourcenausgleich um 1,1 Millionen Franken auf 24,9 Millionen Franken. Bei den Steuererträgen wird eine Zunahme von 0,6 Millionen Franken erwartet.

Hohe Investitionen in Schulen und Infrastruktur

Im Budget 2024 des steuerfinanzierten Haushalts sind Nettoinvestitionen des Verwaltungsvermögens von 16,5 Millionen Franken für öffentliche Aufgaben geplant. Zusammen mit den budgetierten 6,5 Millionen Franken des Gebührenhaushaltes ergeben sich 23 Millionen Franken Nettoinvestitionsausgaben im Verwaltungsvermögen.

Die hohe Investitionssumme im steuerfinanzierten Bereich ist neben den Investitionen bei den Schulliegenschaften wie dem geplanten Erweiterungsbau des Schulhauses Alpenblick mit 6,5 Millionen Franken, auch auf die Umsetzung des Wärmeverbundes mit 3 Millionen Franken und die Entwicklung des ersten Teils auf der Schützenwiese mit 2 Millionen Franken zurückzuführen. Die Nettoinvestitionen im Finanzvermögen belaufen sich auf 1,6 Millionen Franken.

Finanz- und Aufgabenplan 2025 bis 2028

Der mittelfristige Haushaltsausgleich für den Zeitraum von 2021 bis 2028 zeigt einen Überschuss von 1,9 Millionen Franken. Trotz des positiven Ausgleiches werden die erwarteten Entwicklungen in den kommenden Jahren die Finanz- und Aufgabenplanung herausfordern.

Die erwarteten Aufwandüberschüsse beeinträchtigen die Finanzierung stark. Die geplanten Investitionen können grösstenteils nicht aus eigenen Mitteln gedeckt werden. Dies führt zu höheren Schulden und Zinskosten, wodurch das aktuelle Nettovermögen in eine Nettoschuld umschlägt. Es ist daher wichtig, die Erfolgsrechnung zu verbessern, um zukünftige Investitionen selbst finanzieren zu können.

Das Budget 2025 wird der Gemeindeversammlung vom 2. Dezember 2024 vorgelegt.