In Studen BE bleibt Ferienbetreuung die Sache der Eltern
Wie die Gemeinde Studen BE mitteilt, wird die Finanzierung der Ferienbetreuung aufgrund der angespannten Finanzlage von der Gemeinde abgelehnt.
Im November 2022 wurde auf der Gemeindeverwaltung Studen eine Petition mit einem knappen Dutzend Unterschriften eingereicht.
Die Petitionäre wünschen sich eine Ferienbetreuung für ihre schulpflichtigen Kinder.
Die Gemeinde Studen hat das Anliegen gemeinsam mit Brügg, Aegerten und Schwadernau geprüft.
Alle Gemeinden können das Bedürfnis nach einer Ferienbetreuung während den Schulferien nachvollziehen.
15 Prozent der Eltern haben Bedarf an Ferienbetreuung
Während die Kitas bis auf vier Wochen Betriebsferien Kinder betreuen, ist dies in der Volksschule nicht der Fall.
Eltern im Arbeitsprozess haben weniger Ferien als ihre schulpflichtigen Kinder. In der Folge wurde von den Gemeinden eine Bedürfnisumfrage bei den Eltern durchgeführt.
874 Fragebogen wurden zurückgesandt. 15 Prozent der Eltern meldeten ein Bedürfnis nach Ferienbetreuung an.
Knapp ein Drittel der Eltern war bereit, ihr Kind für die Ferienbetreuung in eine Nachbargemeinde zu schicken.
Vier Prozent der Eltern würden die hohen Kosten zahlen
Die Vollkosten für einen Tag Ferienbetreuung belaufen sich nach einer Berechnung der Tagesschulleitung Studen Aegerten auf circa 150 Franken pro Kind und pro Tag.
Bloss vier Prozent der Eltern wären bereit, diesen hohen kostendeckenden Tarif zu bezahlen.
Auch ein vom Kanton und der Gemeinde subventionierter Tarif von 90 Franken per Kind per Tag empfanden noch Zwei Drittel der Eltern als zu hoch.
Folglich ist anzunehmen, dass nicht alle Eltern mit einem Betreuungsbedürfnis ihre Kinder tatsächlich verbindlich anmelden würden.
Ablehnung weiterer freiwilliger Aufgaben und Mitfinanzierung
Weil die Finanzlage allgemein angespannt ist und schon die heutigen Aufgaben kaum ohne Defizit finanziert werden können, sind die Gemeinden derzeit nicht bereit, eine weitere freiwillige Aufgabe zu übernehmen und mitzufinanzieren.
Die Gemeinden bitten die Betroffenen um Verständnis und raten ihnen, sich frühzeitig um öffentlich zugängliche Ferienangebote für Kinder zu kümmern oder sich untereinander abzusprechen und in der Betreuung zu unterstützen.