Sargans: Feuerwehr Pizol sorgt seit 18 Jahren für Sicherheit

Wie die Gemeinde Sargans informiert, sind Kommandant Thomas Bärtsch und seine 102 Kameraden für die Sicherheit von gut 20'000 Personen zuständig.

Die Ortsgemeinde Sargans im Kanton St. Gallen. - Nau.ch / Simone Imhof

Die Feuerwehr Pizol ist eine der grösseren Feuerwehren im Kanton St.Gallen. Sie deckt ein Einsatzgebiet von über 180 Quadratkilometern ab.

Der tiefste Punkt liegt auf 457 Metern über Meer, der höchste auf 2936 Metern.

Pro Jahr leistet die Feuerwehr durchschnittlich etwa 130 Einsätze. Davon sind zehn bis zwanzig Prozent Brände.

Neu erstellte Infrastrukturanlagen stellen hohe Ansprüche

«Wir kommen bei verschiedensten Ereignissen zum Einsatz.

Ich sehe uns in erster Linie als Problemlöser», sagt Feuerwehrkommandant Thomas Bärtsch beim Gang durch die Einstellhalle in Sargans.

Nicht nur die Vielfalt der Einsätze ist in den letzten Jahren gestiegen, sondern auch die Anforderungen an die Feuerwehrangehörigen, die Gerätschaften und die Ausbildung.

Neu erstellte Infrastrukturanlagen wie beispielsweise E-Tankstellen oder private Energiespeicher stellen hohe Ansprüche an die Feuerwehrleute.

Gesellschaftliche Veränderung als Herausforderung

Nebst der Erweiterung des Tätigkeitsfeldes bleibt die Feuerwehr auch vor gesellschaftlichen Veränderungen nicht verschont.

«Die Bereitschaft, sich uneigennützig in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen, ist sinkend. Hinzu kommt, dass immer mehr Personen zum Arbeitsplatz pendeln.

Dies stellt bezüglich der Tagesverfügbarkeit für die Feuerwehr zunehmend eine Herausforderung dar», erklärt Thomas Bärtsch.

Auch wenn die Feuerwehr heute noch einsatzfähig ist, denkt er bereits jetzt an die Zukunft und versucht den Problemstellungen frühzeitig entgegenzuwirken.

Im Depot können Arbeitsplätze eingerichtet werden

«Neue Arbeitsformen wie Homeoffice und Co-Working versuchen wir künftig für uns zu nutzen», erklärt Thomas Bärtsch.

Damit die Feuerwehr mit einem Ersteinsatzelement noch schneller am Einsatzort ist, könnten für Feuerwehrangehörige im Depot Arbeitsplätze eingerichtet werden, von denen aus sie für ihren Arbeitgeber tätig sind.

«Mit solchen Massnahmen würden wir das Milizsystem nachhaltig stärken. Dies spart langfristig Kosten und kommt der Bevölkerung zugute», ist der Kommandant überzeugt.

Wie eine Umfrage bei den Feuerwehrangehörigen zeigt, gibt es durchwegs Personen, die sich so organisieren könnten.

Investition in Nachwuchsförderung

Um auch künftig genügend Feuerwehrangehörige rekrutieren zu können, wurde vor fünf Jahren die Jugendfeuerwehr gegründet.

In dieser wirken heute 56 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren mit. Ab 18 Jahren dürfen sie der «grossen» Feuerwehr Pizol beitreten.

Thomas Bärtsch lacht: «Nächstes Jahr treten erstmals Personen in den Aktivdienst, welche die früheren Ortsfeuerwehren nicht mehr miterlebt haben.

Sie sind sozusagen mit der Feuerwehr Pizol aufgewachsen.»

Frauenanteil bei Feuerwehr Pizol liegt bei über fünfzehn Prozent

Nebst zwei Übertritten von der Jugendfeuerwehr konnten zusätzlich zehn Personen neu für die Feuerwehr Pizol rekrutiert werden. Sieben von ihnen sind Frauen.

«Der Frauenanteil liegt bei unserer Feuerwehr bei über fünfzehn Prozent», sagt Bärtsch und weist daraufhin, dass es bezüglich der Infrastruktur aufgrund dieser Veränderung Nachholbedarf gibt.

Heute steigen alle Feuerwehrangehörigen in demselben Raum in der Fahrzeughalle in ihre Einsatzkleider.

Dies ist einerseits aufgrund der Geschlechtertrennung nicht mehr zeitgemäss, andererseits aufgrund der sich verändernden Vorschriften.

Vorbereitet für alle erdenklichen Einsätze

Beim grössten Teil der Hilfeleistungen handelt es sich nicht um Blaulicht-Einsätze.

Dazu gehören beispielsweise Umweltereignisse, die aufgrund des Klimawandels und der extremeren Wetterbedingungen spürbar zunehmen.

Um die nötigen Einsatzmittel möglichst rasch am richtigen Ort zu haben, arbeitet die Feuerwehr Pizol mit Rollmodulen.

Je nach Bedürfnis können die Logistikfahrzeuge beladen werden. Dank diesem System wird die Anzahl und damit der Unterhalt von Spezialfahrzeugen reduziert.

Sicherheit der Bevölkerung im Zentrum

Ein weiterer Vorteil ist, dass Rollmodule bei Bedarf mit dem Helikopter ins Berggebiet geflogen werden können.

«Mit 18 Jahren sind wir zwar noch jung, bringen aber Erfahrung für Veränderungen mit», sagt Thomas Bärtsch.

Egal wie alt die Feuerwehr ist: Im Zentrum ihrer Dienste steht die Sicherheit der Bevölkerung.

Um diese gewähren zu können, braucht es genügend gut ausgebildetes Personal, moderne Hilfsmittel und durchdachte Einsatzplanungen.