UHC Tuggen-Reichenburg zeigt zwei Gesichter
Der UHC Tuggen-Reichenburg rettete sich im Spitzenkampf gegen Embrach mit einer fulminanten Aufholjagd in die Verlängerung.

Schon vor dem Spiel war klar, dass das Spiel gegen die UHC Black Sticks Embrach ein heisser Tanz werden würde. Der Leader hatte zum Saisonstart mit einem 2:11-Sieg einen sehr starken Eindruck hinterlassen. Entsprechend waren alle Akteure bis in die Haarspitzen motiviert.
Der UHC Tuggen-Reichenburg begann jedoch sichtlich nervös und stand in der Startphase völlig neben den Schuhen. Der Gegner liess sich nicht zweimal bitten und lag nach einem Doppelschlag schon früh zwei Längen vorne.
Zusätzlich wanderte Rink nach wenigen Minuten in die Kühlbox, als er den Gegenspieler mit einem «Open Ice»-Check am Abschluss hinderte. Das gegnerische Powerplay spielte die Box der Obermärchler nach wenigen Sekunden aus und erzielte das 3:0. Damit war der Fehlstart perfekt, und Trainer Fredy Stutz sah sich schon früh gezwungen, sein Time-out zu nehmen.
Tuggen-Reichenburg kam danach sichtlich besser ins Spiel und konnte durch Eggler – im Powerplay – und Wildhaber zwei Tore erzielen. Der Gegner bestrafte aber weiterhin alle Fehler in der Vorwärtsbewegung und im Spielaufbau gnadenlos. Daher ging «TuRi» nach 20 Minuten mit einem 2:5 in die Garderobe.
Furiose Aufholjagd des UHC Tuggen-Reichenburg
Das Mitteldrittel ist schnell erzählt. Der UHCTR war sichtlich bemüht, das Spiel an sich zu reissen, aber Embrach nutzte weiterhin jeden Fehler gekonnt aus. Wodurch ein Herankommen der Ausserschwyzer verhindert wurde. Trotzdem konnten Romer mit einem Shorthander und Rink reüssieren, womit es mit einem 4:8 in die Pause ging.
Für das letzte Drittel kam UHC Tuggen-Reichenburg mit einer Kampfansage aus der Garderobe. Leider war auf dem Feld vorerst nichts davon zu sehen und man kassierte den vermeintlich vorentscheidenden Gegentreffer zum 4:9.
Wer nun aber glaubte, der Sieger stehe damit vorzeitig fest, sollte sich gewaltig irren. Mit einem bemerkenswerten Sturmlauf konnte sich «TuRi» Goal für Goal herankämpfen.
Zuerst traf Diethelm aus der Distanz, dann Romer nach einem Kraftakt im Slot. Eggler erzielte auf Zuspiel von Hubli das 7:9, ehe der UHCTR durch Weber nach einem Ballgewinn auf ein Tor herankam.
Und schliesslich traf Marco Engeli 30 Sekunden vor Schluss zum viel umjubelten Ausgleich. Wenige Sekunden später hatte der Torschütze sogar noch den Siegtreffer auf dem Stock, konnte den holpernden Ball aber nicht verwerten. Das Spiel ging also in die Overtime.
Der Gegner mit dem besseren Ende
In der Verlängerung bot sich den Obermärchlern mehrmals die Chance auf den Sieg. So langsam ging der Schwung aus der Aufholjagd aber wieder verloren und man fiel in die alten Muster zurück. So kam es, dass der UHCTR den Ball in der Vorwärtsbewegung verlor und Embrach nach einem Konter das Golden-Goal erzielte.
Im Grossen und Ganzen konnte UHC Tuggen-Reichenburg nicht die gewünschte Leistung abrufen. Immer wieder war eine gewisse Unsicherheit zu spüren und die dadurch begangenen Fehler wurden von Embrach gnadenlos bestraft.
Nichtsdestotrotz bewies die Mannschaft grosse Moral und konnte so einen Rückstand von fünf Toren innerhalb von zwölf Minuten aufholen. Dabei reihten sich nicht weniger als sieben verschiedene Spieler unter die Torschützen, was die qualitative Breite des Kaders unterstreicht.
Herren 3. Liga Grossfeld; Gruppe 5; Runde 2
UHC Tuggen-Reichenburg – UHC Black Sticks Embrach 9:10 n.V. (2:5; 2:3; 5:1; 0:1)
Sporthalle Breiti, Embrach; SR: Vuilleumier/Achakri
UHCTR: Schnyder/Strehler; Diethelm (1 Tor/0 Assists), Eggler (2/1), Marco Engeli (1/0), Mariano Grob, Silvano Grob, Hegner, Hubli (0/2), Isler, Kessler (0/1), Dominik Marty (0/1), Fabian Marty, Möhl, Ottiger, Plasonik, Prentic, Rink (1/1), Romer (2/1), Schmucki (0/1), Weber (1/0), Widmer, Wildhaber (1/1).
Bemerkungen: UHCTR ohne Gomez (verletzt), Kratter, Lutzmann (beide abwesend), Luca Engeli und Krieg (beide überzählig).