Kommt der ESC nach Basel oder Genf?

Es wird ein Röstigraben-Kampf der internationalsten Städte der Schweiz. Kommt der ESC nach Genf oder doch nach Basel?

Geht der Schweizer ESC nach Genf oder Basel? - getty images/srg

Das Wichtigste in Kürze

  • Genf und Basel sind als Finalstädte für den ESC ausgewählt worden.
  • Zürich ist überraschenderweise nicht in die engere Wahl gekommen.
  • Ende August wird sich die SRG definitiv entscheiden.

Am Freitag war der Fall klar. Die SRG teilte mit, dass Genf und Basel als Finalistenstädte für den Schweizer ESC ausgewählt wurden. Damit winken beiden Städten Prestige, Aufmerksamkeit und massive Einnahmen.

Damit schied Nemos (24) Heimatstadt Biel, die sich gemeinsam mit Bern beworben hatte, aus. Auch die bisherige Favoritin Zürich darf nicht mehr vom ESC träumen.

Laut der Medienmitteilung der SRG kamen bei der Bewertung der ESC-Austrageorte verschiedene Faktoren zusammen. Die Infrastruktur, die Event-Erfahrung sowie die «Unterstützung und Motivation insgesamt durch die jeweilige Stadt» wurden unter anderem angeschaut. An dieser Begeisterung könnte es in Zürich gefehlt haben.

Nun stellt sich die Frage, welche der beiden Städte die Nase vorn haben könnte. Beide sind international ausgerichtet – doch ihre Infrastrukturen unterscheiden sich.

Basel: Schafft es der Underdog am Dreiländereck?

Der Basler Regierung hat laut dem «Tages-Anzeiger» mitgeteilt, dass sie der SRG zwischen 30 und 35 Millionen Franken versprochen haben.

In der Rheinstadt soll das Spektakel in der St.-Jakobs-Halle stattfinden. Zudem möchten sie im Fussballstadion Joggeli das grösste Public Viewing der Schweiz veranstalten. In der Steinenvorstadt ist eine «Eurovision Street» geplant und auf dem Barfüsserplatz soll eine Bühne für lokale Bands stehen.

Die Basler Bewerbung steht unter dem Motto «Crossing Borders» (Grenzen überschreiten) und wird sogar von der SVP unterstützt.

Das Basler ESC Bewerbungsvideo.

Die EDU plant jedoch, in Basel Unterschriften gegen den Event zu sammeln. Das bestätigt Kantonalpräsident Luzian Messina gegenüber der «Basler Zeitung». Dies würde aber einen Parlamentsbeschluss bedingen, der erst erfolgen soll, wenn der ESC definitiv in Basel stattfindet.

Genf: Die internationale Stadt mit der EBU im Rücken

In Genf ist man ebenfalls in Feierlaune, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Mit einer grossen Fernsehinfrastruktur vor Ort könnten Genfs Chancen sehr gut stehen.

Genf plant den ESC auf dem Palexpo-Messegelände beim Flughafen durchzuführen. Zudem wirbt die Stadt mit einem breiten Hotelangebot sowie seiner «Weltoffenheit».

In Genf befindet sich zudem der Sitz der Europäischen Rundfunkunion (EBU), die den ESC durchführt.

Stadtpräsidentin Christina Kitsos freut sich sehr über den Entscheid der SRG. Sie nennt Genf einen «Knotenpunkt der Ideen, Kulturen und des Friedens.» Damit wären sie «am besten» ausgestattet, die Veranstaltung zu hosten.

Die Stadt und der Kanton sind bereit, sich mit 30 Millionen Franken an der Organisation zu beteiligen. Noch haben die Parlamentarier das Geld aber nicht gesprochen. Die EDU plant auch in Genf Unterschriften zu sammeln, obwohl sie dort nur schwach vertreten ist.

Wie geht es weiter?

Jetzt soll das SRG-Team laut der «Schweizer Illustrierten» beide potenziellen Austragungsstätten vor Ort prüfen.

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«In dieser zweiten Phase geht es darum, das Umsetzungskonzept weiter zu verfeinern und konkrete Vertragsverhandlungen mit der SRG zu führen», so eine Mitteilung des Basler Regierungsrats.