«Ein Witz?» Eurovision-Fans sauer über Entscheid – SRG erklärt
Der Eurovision Song Contest 2025 findet in Basel oder Genf statt. Bern/Biel und Zürich sind aus dem Rennen – ganz zum Entsetzen der ESC-Fans.
Das Wichtigste in Kürze
- Zürich ist aus dem ESC-Rennen.
- Auf Social Media sind Eurovision-Fans entsetzt.
- SRG nimmt nun Stellung.
Jetzt ist es bekannt: Der Eurovision Song Contest 2025 wird entweder in Basel oder Genf durchgeführt. Zürich und Bern/Biel sind aus dem Rennen!
In Zürich ist man «enttäuscht» über die Absage. «Zürich und der ESC – das hätte einfach gepasst», so Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) zu Keystone-SDA.
Das finden auch die ESC-Fans. Unter dem Beitrag auf Instagram häufen sich Kommentare wie «Warum nicht Zürich?», «Ist das ein Witz?» und «Ich war zu 100 Prozent sicher, dass es Zürich werden würde».
Auch aus der Zürcher Politik war der Rückhalt da: Gemeinderat und Kantonsrat genehmigten bereits 25 Millionen Franken für die Planung und Durchführung. Die Stadt wolle nun die Gründe für den negativen Entscheid genau analysieren.
SRG hatte «Qual der Wahl» beim Eurovision Song Contest
Die genauen Gründe für die Absage will SRG auf Anfrage von Nau.ch nicht mitteilen. Die SRG betont, dass sie mit Zürich, Genf, Basel und Bern/Biel «vier ganz hervorragende Bewerbungsdossiers» bekommen hatten.
Die Städte würden alle wissen, «wie man erfolgreiche, grosse Events organisiert». «Insofern war es die Qual der Wahl», so die SRG.
Entschieden habe man nach Kriterien wie Hallenkonzept, Anbindung an den ÖV, Hotelbettensituation, Nachhaltigkeit und politisches Umfeld. «Der Anforderungskatalog ist sehr umfangreich. Und letztlich mitentscheidend ist aber auch die aus den Städten spürbare Motivation, den ESC in der Stadt haben zu wollen.»
Berner Kandidatur scheiterte an zwei Faktoren
In Bern und Biel geht man davon aus, dass die Kandidatur an zwei Faktoren scheiterte. Zum einen habe die SRG Risiken bei einer Durchführung in der neuen Berner Festhalle gesehen. Das sagt der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried gegenüber Keystone-SDA.
Die Festhalle wird erst Ende März 2025 fertiggestellt, wenige Wochen vor dem ESC. Die Infrastruktur in Genf und Basel ist schon bereit.
Negativ ins Gewicht gefallen seien auch die Referendumsdrohungen. Eine Volksabstimmung habe die SRG offensichtlich vermeiden wollen. Zwar gebe es auch Gegner in Basel und Genf, doch in Bern und Zürich seien die Referendumsdrohungen am lautesten gewesen.
Bedauern über den Entscheid äusserte auch der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr (SP). Die Chance der Kandidatur Bern/Biel sei aber ohnehin nur bei 25 Prozent gelegen, angesichts der vier Bewerbungen.