Michael Jackson Skandaldoku wird im SRF trotz Fehlern gezeigt
Die Skandal-Doku über Michael Jackson hat zahlreiche Fehler. SRF strahlt den Film trotzdem aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Dokumentation «Leaving Neverland» über Michael Jackson ist höchst umstritten.
- Fans und Insider äussern schon lange Zweifel an der Darstellung der Missbräuche.
- Ausgerechnet Regisseur Dan Reed (54) gesteht einen schweren Fehler ein.
«Leaving Neverland» sorgt weltweit für Schlagzeilen. In der Skandal-Doku über den verstorbenen King of Pop erheben zwei Männer schwere Vorwürfe. Michael Jackson († 50) habe sie als Kinder jahrelang sexuell missbraucht.
Der Film sorgte für Furore. Derart, dass Jackos Tochter Paris (21) sogar versucht haben soll, sich das Leben zu nehmen. Freunde und Partner wandten sich vom King of Pop ab. Der Fast-Food-Riese McDonald’s entfernte in Holland sogar seine Jacko-Statue vor der Filiale.
Doku über Michael Jackson sorgt weltweit für Aufsehen
Doch: Die Doku weist Fehler auf. Jahreszahlen stimmen nicht, vermeintliche Opfer verstricken sich in Widersprüche. Regisseur Dan Reed (54) musste eingestehen, dass er falsche Fakten nannte.
Jackson-Fans fühlen sich damit bestätigt, dass der Film Lügen verbreite.
Trotz der aufkommenden Kritik beharrt SRF auf der Ausstrahlung von «Leaving Neverland». Diesen Samstag (23:00 Uhr) soll die vierstündige Doku auf SRF zwei ausgestrahlt werden.
«SRF programmiert den Film, damit das Schweizer Publikum sich ein eigenes Bild machen kann. Und damit die Debatte auch hier geführt werden kann», erklärt Sprecherin Carmen Salvadori gegenüber Nau.
Der Film stehe bei SRF aber nicht für sich alleine, sondern «wird flankiert von Diskussionssendungen». Dazu strahlt man «Kontext» (Radio SRF 2 Kultur) oder «Club» (SRF 1) aus.
«Um die Aussagen im Film und offene Fragen angemessen zu reflektieren und zu vertiefen. Auch die Frage nach der Wahrheit oder nach möglichen Ungereimtheiten hat Platz.»