Ausstellung zeigt kreative Antworten auf Klimawandel
Bei den Demonstrationen «Fridays for Future» fordern Jugendliche seit Monaten einen engagierteren Kampf gegen den Klimawandel. Das Kunstmuseum Tel Aviv präsentiert nun Lösungen aus der Praxis.
Das Wichtigste in Kürze
- Wie Städte dem Klimawandel konstruktiv begegnen können, zeigt eine Ausstellung im Kunstmuseum Tel Aviv.
«Solar Guerrilla: Constructive Responses to Climate Change» (zu Deutsch: Sonnen-Guerillakämpfer: Konstruktive Antworten auf den Klimawandel) präsentiert seit Donnerstag 35 Beispiele aus Städten, wie New York, Chicago, Shanghai und Hongkong. «Der Fokus liegt darauf, dass Städte das optimale Werkzeug haben, um mit dem Klimawandel in ihrem Bereich umzugehen», sagte Kuratorin Maya Vinitsky der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Der Konsens der Wissenschaft ist, dass eine erhöhte Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre zu einer Erwärmung der Erde und zu einem Wandel des Klimas führt. Treibhausgase entstehen unter anderem auf natürliche Art und Weise, aber auch bei der Verbrennung von Erdöl oder Kohle - also etwa beim Autofahren oder Heizen.
Als Folge des Klimawandels kann es in vielen Regionen der Erde häufiger zu Extremwetterereignissen kommen, wie Dürren oder Überschwemmungen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steigen damit auch in Europa die Gesundheitsrisiken für die Menschen.
Ein grosser Teil der Beispiele in der Ausstellung existiert bereits: eine amerikanische App zur Kontrolle des Stromverbrauchs jeglicher Geräte im Haushalt oder eine Maschine aus Israel, die aus Luftfeuchtigkeit Trinkwasser generiert - das auch in der Ausstellung getrunken werden kann.
Die Ausstellung zeigt anhand von Filmen oder Modellen Häuser aus Singapur mit integrierten Gärten oder Passivhäuser aus der Planstadt Masdar City in Abu Dhabi, während der Fahrt aufladende Elektrofahrzeuge aus Israel und Maschinen wie kleine Türme, um Smog aus der Luft zu filtern, aus den Niederlanden.
Es gibt Informationen zum Klimawandel und zur Erderwärmung. Die Besucher können auch interaktiv beispielsweise die Versorgung eines Hauses oder einer Siedlung mit Solarenergie steuern. Die Projekte stammen von Unternehmen, Architekten, Stadtplanern, Aktivisten und App-Entwicklern sowie Umweltabteilungen von Städten.
Kuratorin Vinitsky hofft, Besucher mit der Ausstellung zum Nachdenken anzuregen: «Vielleicht, wenn die Leute später nach Hause gehen und im Auto fahren oder die Klimaanlage anschalten, sind sie sich ihrer Aktionen bewusst.»
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wächst weltweit die Bevölkerung in Städten immer weiter an. Dieser Trend werde sich auch in Zukunft fortsetzen. In Deutschland beispielsweise würden 2020 bereits rund 76 Prozent der Bevölkerung im städtischen Raum leben, 2050 sogar 83 Prozent.