Im «Johnny Depp»-Prozess: Jury stellt Nachfragen zu Heards Artikel
In den vergangenen Wochen lieferten sich Johnny Depp und Amber Heard in ihrem Verleumdungsprozess wilde Anschuldigungen. Jetzt soll die Jury ein Urteil fällen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitag haben die Anwälte ihre Schlussplädoyers zum Prozess Depp gegen Heard verlesen.
- Die sieben Geschworenen sollen nun ein Urteil fällen.
- Dabei spielte Heards Artikel in der «Washington Post» eine grosse Rolle.
Seit sieben Wochen erregt der Prozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard viel Aufsehen. Die beiden Stars werfen sich vor, die Karriere des jeweils anderen geschädigt zu haben und gewalttätig gewesen zu sein. Jetzt heisst es abwarten, bis die siebenköpfige Jury ein Urteil gefällt hat.
Am Freitag wurden die Schlussplädoyers vorgetragen. Anschliessend verschwanden die Geschworenen in einer zweistündigen Besprechung. Nach weiteren sieben Stunden am Dienstag, trat eine neue Frage ans Gericht auf. Dabei handelte es sich um Heards berühmten Artikel in der «Washington Post».
Diese Textpassagen entscheiden über das Urteil im Johnny Depp Prozess
Johnny Depp verklagte Heard auf 50 Millionen Dollar wegen drei bestimmten Passagen in ihrem veröffentlichten Artikel. Darunter auch die Titelzeile: «Ich hab mich gegen sexuelle Gewalt ausgesprochen und den Zorn unserer Gesellschaft abbekommen. Das muss sich ändern». Dazu wollte das Jury-Team wissen, ob sie diese einzeln bewerten sollen, oder als Teil des ganzen Meinungsartikels.
Eine weitere kritische Passage lautet: «Ich hatte die seltene Gelegenheit, aus erster Hand zu erfahren, wie Männer, denen Gewalt vorgeworfen wird, von Institutionen geschützt werden». In der Dritten bezeichnet sich Depps Ex-Frau als «öffentliche Person, die für häusliche Gewalt steht». Heard liess sich die Klage nicht gefallen und reichte Gegenklage auf 100 Millionen Dollar ein.
Die Geschworenen sollen für die Verleumdungsklage nun entscheiden, ob die Überschrift an sich falsch sei, unabhängig vom Rest des Textes. Heards Anwalt appellierte im Schlussplädoyer, dass dieser Text trotzdem korrekt sei, selbst wenn die Jury nicht alle Vorwürfe Heards glaube.