Interview: Prinz Harry gibt Social Media die Schuld am Kapitol-Sturm
In einem neuen Interview ortet Prinz Harry in den sozialen Medien die Hauptverantwortung für den Sturm auf das Kapitol. Er fordert drastische Änderungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Für Prinz Harry (36) sind die Sozialen Medien mit Schuld am Sturm auf das Kapitol.
- Die Online-Plattformen hätten eine Kultur des Hasses begünstigt.
- Auch er und seine Frau Meghan Markle wurden Opfer dieser Kultur.
Der Sturm auf das US-Kapitol in Washington schlägt weiter hohe Wellen. In einem neuen Interview äussert sich nun auch Prinz Harry zum gescheiterten Putschversuch durch die Anhänger von Ex-Präsident Donald Trump.
Für den Briten-Prinzen (36) ist klar: Mitverantwortlich für die Radikalisierung sind die sozialen Medien. Gegenüber «Fast Company» fordert Harry deshalb Änderungen – und zwar rasch. «Das ist heute nötiger als je zuvor», so Harry.
Aus eigener Erfahrung gelernt
«Die dominanten Online-Plattformen begünstigen und befeuern eine Hasskrise, eine Gesundheitskrise, eine Wahrheitskrise. Wir verlieren geliebte Menschen an Verschwörungstheorien. Wir verlieren uns selbst an einen Ansturm aus Unwahrheiten.»
Es brauche deshalb Mut, um die Fehler einzugestehen und Lösungsvorschläge zu präsentieren. Prinz Harry spricht dabei aus eigener Erfahrung. Schliesslich schlug ihm und seiner Ehefrau Meghan Markle online eine Welle der Missgunst entgegen.
«Das war das Mutterschiff aller Belästigungen», so der Royal über den Hass, den die Sussex' ertragen mussten. «Aber das Wichtige ist: Wir haben dadurch von so vielen rund um die Welt gehört, die ähnliches erlebt haben. Wir haben erfahren, wie viel Empathie es braucht.»
Prinz Harry fordert Verantwortung und Vernunft
Für ihn gibt es nur eine Lösung: «Verantwortlichkeit – das ist der gemeinsame Nenner, den ich von allen Experten höre. Es braucht Verantwortung gegenüber dem kollektiven Wohlergehen, nicht nur finanzielle Anreize.»
Zudem müsse jeder einzelne sein Verhältnis zu Social Media kritisch beleuchten. «Wir müssen uns Grenzen für die Zeit setzen, die wir online verbringen. Uns davon abhalten, endlos zu scrollen, und fact-checken, was wir online lesen.»