Jetzt verteidigt Diddys Mutter ihren Sohn – «Lügen»

Inmitten des Gerichtsverfahrens gegen Sean «Diddy» Combs meldet sich seine Mutter zu Wort. Sie fordert, dass ihr Sohn nicht voreilig bestraft werden soll.

Sean «Diddy» Combs wird mit weiteren Klagen konfrontiert. Jetzt verteidigt ihn seine Mutter Janice. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sean «Diddy» Combs steht wegen zahlreichen Gewaltvorwürfen vor Gericht.
  • Nun spricht erstmals seine Mutter über die Vorfälle.
  • Die Vorwürfe machen sie «zutiefst traurig und erschüttert» und seien «Lügen».

Janice Smalls Combs, die Mutter des Rappers Sean «Diddy» Combs (54), äussert sich erstmals zu den schweren Anschuldigungen gegen ihren Sohn. Mehr als 100 Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens und eine Anklage wegen Menschenhandels belasten derzeit das Image des Musikers.

In einer Erklärung bricht sie ihr Schweigen: «Ich komme heute als eine Mutter zu euch, die durch die Vorwürfe gegen meinen Sohn Sean Combs zutiefst erschüttert und traurig ist. Es bricht mir das Herz, zu sehen, wie mein Sohn nicht aufgrund der Wahrheit beurteilt wird. Sondern aufgrund einer aus Lügen geschaffenen Erzählung.»

Sie fügte hinzu: «Es ist unerträglich schmerzhaft mitanzusehen, was wie eine öffentliche Hinrichtung meines Sohnes wirkt, bevor er überhaupt die Chance hatte, seine Unschuld zu beweisen.»

«Mein Sohn war vielleicht nicht ganz ehrlich über bestimmte Dinge»

Janice räumte ein, dass ihr Sohn bei den Gewaltakten gegenüber Cassie Ventura nicht immer ehrlich war. Dies wurde durch einen Überwachungsclip aus dem Jahr 2016 dokumentiert, der in einem Hotel in Los Angeles aufgenommen wurde. Publik wurden die Szenen erst in diesem Jahr.

Zudem erklärte sie, dass Diddy sich selbst für weitere Klagen geöffnet hatte. Diese wurden einen Tag nach Cassies Klage Ende letzten Jahres eingereicht.

Sie sagte: «Ich bin nicht hier, um meinen Sohn als perfekt darzustellen, denn das ist er nicht. Er hat in seiner Vergangenheit Fehler gemacht wie wir alle. Mein Sohn war vielleicht nicht ganz ehrlich über bestimmte Dinge.»

«Manchmal sind Wahrheit und Lüge so eng miteinander verknüpft, dass es beängstigend wird, einen Teil der Geschichte zuzugeben. Besonders, wenn diese Wahrheit ausserhalb der Norm liegt oder zu kompliziert ist, um geglaubt zu werden».

Mutter von P. Diddy pocht auf Unschuldsvermutung

Laut seiner Mutter seien diese Faktoren entscheidend dafür, dass der 54-Jährige die Klage mit Cassie letztes Jahr beigelegt hatte. Anstatt sie bis zum Ende des Prozesses anzufechten.

Sie betonte auch den Schaden, der falsche Anschuldigungen sexueller Übergriffe für echte Opfer sexueller Gewalt bedeuten kann. Sie forderte dazu auf, ihren Sohn nicht vorschnell zu verurteilen. Janice sagte: «Es ist wichtig zu erkennen, dass keiner von uns, unabhängig von unserem Status, vor Angst oder Fehlern gefeit ist.»

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Ihr Sohn habe das Recht, sich vor Gericht zu verteidigen und seine Unschuld zu beweisen. «Wie jeder Mensch verdient mein Sohn seinen Tag vor Gericht, um endlich seine Seite darzulegen und seine Unschuld zu beweisen», meint Janice.

Sean Combs wurde vergangenen Monat wegen Verdachts auf Zuhälterei, sexuell motivierter Gewalttaten und Mitwirkung an illegalen Prostitutionsaktivitäten verhaftet. Derzeit sitzt er in einer Haftanstalt in New York und wartet auf sein Verfahren. Gegen die gegen ihn erhobenen Vorwürfe plädiert er auf nicht schuldig.