Johnny Depp prangert Cancel Culture an
Der amerikanische Schauspieler holte sich in San Sebastián einen Ehrenpreis ab. Er nutzte die Verleihung aber auch, um gegen eine Boykott-Kultur zu wettern.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach seinem Rechtsstreit mit seiner Ex-Frau Amber Heard sieht Hollywood-Star Johnny Depp (58) sich als Opfer der sogenannten Cancel Culture.
«Es ist so weit ausser Kontrolle geraten, dass ich Ihnen versichern kann, dass niemand sicher ist», sagte der US-Schauspieler am Dienstag beim Filmfestival der nordspanischen Stadt San Sebastián, wo er den Ehrenpreis «Donostia» erhielt. «Es genügt ein Satz, und es gibt keinen Boden mehr, der Teppich wird weggezogen.» Das sei nicht nur ihm, sondern vielen Menschen passiert.
Die sogenannte Cancel Culture bezeichnet aus Sicht von Kritikern eine Boykott-Kultur gegen Menschen, denen Fehlverhalten vorgeworfen wird. Oft geht es dabei um diskriminierende oder beleidigende Aussagen.
Depp war zuletzt mit seiner Schauspielkollegin Amber Heard (35) verheiratet. Das Paar trennte sich 2016 nach 15 Monaten Ehe und machte mit einem wochenlangen Gerichtsprozess Schlagzeilen. Depp hatte gegen den Verlag der britischen Boulevardzeitung «The Sun» wegen eines Artikels geklagt, in dem behauptet wurde, er habe Heard körperlich misshandelt. Ein Gericht in London hatte die Klage im November abgewiesen: Die Mehrheit der in der Zeitung erwähnten Vorwürfe habe sich als wahr erwiesen, stellten die Richter fest.
Die 69. Ausgabe des «Festival Internacional de Cine de San Sebastián» findet zwischen dem 17. und dem 25. September statt. Es ist das wichtigste Filmfestival Spaniens.