Little Richard wird 85

«Ich möchte mit meiner Gitarre das tun, was Little Richard mit seiner Stimme macht», sagte Jimi Hendrix einst. Kein Wunder, denn mit einem einzigen unverständlichen Schrei hatte er 1955 die Musikwelt in den Rock'n'Roll katapultiert: «A wop bop a loo lop a lop bam boo», rief Little Richard bei den Aufnahmen zu seinem längst legendären Song «Tutti Frutti» ins Mikrofon.

Die Geburt des Rock'n'Roll

Das Lied habe «eine neue Ära der Musik» eingeleitet, heisst es sogar in der US-Nationalbibliothek, die den Song aufgenommen hat. Neben «Tutti Frutti» veröffentlichte er in den Jahren darauf Songs wie «Good Golly, Miss Molly» und «Lucille», die von Stars wie Elvis Presley gecovert und weiterentwickelt wurden - der Rock'n'Roll war geboren.

Musiker und Priester

Der «Gott des Rock'n'Roll», der mit dünnem Schnurrbart, hochtoupierten Haaren, greller Schminke, falschen Wimpern und wilden Kostümen auftrat, brachte mitten in der Rassentrennung Weisse und Schwarze zusammen. Knapp drei Jahre lang schwamm er auf der Erfolgswelle, bevor er sich entschied, die Musik hinzuschmeissen und Priester zu werden. Seither ist der Exzentriker immer wieder zur Musik zurückgekehrt und hat grundsteinlegende Funk- und Soul-Alben veröffentlicht.

Für viele ein Idol

Heute feiert Richard Wayne Penniman, wie Little Richard mit bürgerlichem Namen heisst, seinen 85. Geburtstag. Aus den Anfängen des Rock'n'Roll sind damit «nur noch ich und Jerry Lee Lewis übrig», sagt er dem «Rolling Stone».

Elvis Pesley, James Brown, Paul McCartney, Mick Jagger, Jimi Hendrix und Freddie Mercury sind nur einige bekannte Musiker, für die Little Richard ein Idol gewesen ist. Das Vermächtnis, welches er einmal hinterlassen wird, lässt sich am besten mit Bob Dylans Worten zusammenfassen: «Ich habe immer gedacht», schrieb Bob Dylan einmal, «dass 'A wop bop a loo lop a lop bam boo' alles gesagt hat.»