Rammstein: Gitarristen küssen sich in Russland auf den Mund
Die Show von Rammstein am Dienstag in Moskau wurde politisch. Zwei Gitarristen küssten sich auf den Mund.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstag spielte Rammstein in Moskau.
- Vor Tausenden von Fans küssten sich zwei der Musiker auf den Mund.
- Damit setzten sie ein Zeichen für die Rechte von LGBTQ-Menschen.
Was für ein Statement! Am Dienstag spielte die deutsche Rock-Band Rammstein in der russischen Hauptstadt Moskau. Doch dabei gab nicht nur die Musik zu reden.
Denn mitten während des Auftritts küssten sich die Gitarristen Paul Landers (54) und Richard Z. Kruspe (52) auf den Mund!
Damit wollten die Rocker offenbar ein Zeichen für die Rechte der LGBTQ-Gemeinschaft setzen. LGBTQ ist ein Sammelbegriff für Homo-, Bi- und Transsexuelle sowie Queers.
Rammstein: «Russland, wir lieben dich!»
Auf Instagram teilt die Band den politischen Kuss. Darunter schreiben sie auf Russisch: «Russland, wir lieben dich!»
Russland als Ort für ihre politische Aktion wählten die Musiker nicht ohne Grund. Denn das Land gilt als eines der homophobsten Ländern Europas. So wurde 2013 ein Gesetz gegen «Schwulenpropaganda» verabschiedet. Positive Aussagen über Homosexualität in Anwesenheit von Minderjährigen sowie Kundgebungen stehen unter Strafe.
Die Mitglieder der Hardrock-Band Rammstein gehören damit nicht zu den einzigen Promis, welche die Gesetzgebung in Russland kritisieren. Kürzlich machte Elton John (72) Schlagzeilen. Die schwulen Sex-Szenen seines Kinofilms wurden in der russischen Version rausgeschnitten.
Auch Elton John prangert homophobe Politik an
In einem Statement erklärte die Musik-Ikone schliesslich: «Wir lehnen die Entscheidung, ‹Rocketman› für den russischen Markt zu zensieren, aufs Schärfste ab.» Die Zensur sei «eine traurige Spiegelung einer gespaltenen Welt, in der wir immer noch leben.» Zudem prangerte John die homophobe Politik Russlands an.
Russen-Präsident Wladimir Putin wollte von dieser Kritik nichts wissen. In einem Interview warf er Schwulen und Lesben vor, ihren Standpunkt aggressiv der Mehrheit aufdrücken zu wollen.
Und weiter: «Lassen wir doch einen Menschen in Ruhe aufwachsen. (…) Lasst die Kinder in Ruhe!»
Zudem betonte Putin, Russland habe eine «wirklich absolut ruhige und unvoreingenommene» Haltung gegenüber Homo-, Bi- und Transsexuellen.