Signa: Spionagevorwürfe gegen Berater

Ein 39-seitiger Bericht eines Privatermittlers offenbarte, dass René Benko seinen Geschäftspartner ausspioniert haben soll.

René Benko ist Gründer der insolventen Immobilien- und Handelsgruppe Signa. (Archivbild) - Marcel Kusch/dpa

René Benko, der österreichische Immobilientycoon, steht im Zentrum neuer Enthüllungen. Investigative Recherchen legen nahe, dass er einen seiner engsten Vertrauten ausspionieren liess.

Die Affäre wirft ein grelles Licht auf die letzten Tage des Signa-Konzerns.

Geschäftspartner soll ausspioniert worden sein

So soll laut der «NZZ» der österreichische Unternehmer René Benko einen seiner wichtigsten Berater bespitzelt haben. Dieter Berninghaus, ehemaliger Chefstratege im Handelsgeschäft, wurde offenbar Ziel umfangreicher Überwachungsmassnahmen.

René Benko, Chef des österreichischen Konzerns Signa. (Archivbild) - Frank Rumpenhorst/dpa

Die Vorwürfe wiegen schwer und offenbaren das Ausmass des Misstrauens in Benkos innerem Zirkel.

Detaillierte Ausspähung eines Vertrauten

Ein 39-seitiger Bericht eines Privatermittlers lag zudem österreichischen Investigativjournalisten vor, auf den «NZZ» Einsicht hatte. Dieser soll eine detaillierte Aufstellung zu Berninghaus privaten Vermögensverhältnissen beinhalten und auch Aktientransaktionen seiner Frau.

Die Informationen gehen daher weit über öffentlich zugängliche Daten hinaus und deuten auf eine intensive Überwachung hin.

Ein Gebäude mit dem Signa-Logo. (Symbolbild) - keystone

Berninghaus zeigte sich auf Anfrage «schockiert und fassungslos über die in der Recherche ans Tageslicht gekommenen Fakten».

Von Vertrauen zu Paranoia

Die Beziehung zwischen Benko und Berninghaus galt lange als Erfolgsgarant für Signa. Die «NZZ» berichtet sogar von einem «Dream-Team».

Denn ihre komplementären Expertisen in Immobilien und Handel schienen Signa unaufhaltsam zu machen.

Doch mit den wachsenden Problemen des Konzerns schwand offenbar auch das Vertrauen. Denn umso enger es für Benko wurde, desto stärker schien er seinen Mitstreiter überwachen zu wollen.

Weitreichende Konsequenzen

Die Enthüllungen werfen somit ein Schlaglicht auf die Führungskultur bei Signa. So sollen selbst eigene Mitarbeiter gewusst haben, dass ihr Tun überwacht wird.

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E-Mails und sogar Ausdrucke sollen unter Beobachtung gestanden haben.

Der Fall Berninghaus könnte zudem auch rechtliche Folgen haben. Zwar äussert sich der Betroffene nicht zu möglichen Schritten, doch die Schwere der Vorwürfe könnten Konsequenzen erwarten lassen.