Vor Gericht: Johnny Depp muss «Mordfantasien» laut vorlesen
Im Gerichtsprozess zwischen Amber Heard und Johnny Depp ging es nun vornehmlich um Textnachrichten, zu denen der Schauspieler Rede und Antwort stehen musste.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Ex-Ehepaar Johnny Depp (58) und Amber Heard (36) stehen weiterhin vor Gericht.
- Während der Verhandlung muss Johnny Depp seine vermeintliche Mordgelüste vorlesen.
Beim jüngsten Prozesstag im Gerichtsstreit zwischen dem Ex-Ehepaar Johnny Depp und Amber Heard fand sich Depp erneut im Zeugenstand wieder. Dieses Mal im Kreuzverhör durch Heards Anwalt Ben Rottenborn.
Dabei ging es Medienberichten zufolge unter anderem wieder um diverse Kurznachrichten. Diese hat Depp an Freunde verschickt. Sie legen den Drogenmissbrauch sowie die düsteren Gedanken des Stars offen.
Erneut wurden vermeintliche Mordgelüste thematisiert, die Depp in SMS geäussert haben soll. Dabei forderte Rottenborn Johnny Depp auf, mehrere Nachrichten an seinen Freund und Nachbarn Isaac Baruch selbst laut vorzulesen. Der Schauspieler kam der Aufforderung nach, jedoch nicht ohne zuvor klarzustellen: «Ich möchte nur sagen, dass ich nicht stolz auf die Sprache bin, die ich in dieser Wut verwendet habe.»
Unter anderem ist in einer SMS von der Vorstellung die Rede, wie Heards «Leichnam im Kofferraum eines Honda Civic verrottet». Erneut kam auch eine Textnachricht an Schauspielkollegen Paul Bettany (50) zur Sprache. Darin sprach Depp angeblich davon, Heard ertränken und ihren Leichnam verbrennen zu wollen. Es seien «beschämende» Aussagen, gab Depp zu Protokoll, er habe aber die Angewohnheit, mit «schwarzem Humor» zu reagieren.
Hat Johnny Depp seine Gewaltfantasien ausgelebt?
Vielmehr beteuerte Johnny Depp zum wiederholten Male und unter Eid: «Ich habe nie den Punkt erreicht, an dem ich Frau Heard auf irgendeine Weise geschlagen habe. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie eine Frau geschlagen.»
Dieser Aussage stellte Rottenborn eine Tonaufnahme gegenüber, in der Depp vermeintlich zugibt, seiner Ex-Frau einen Kopfstoss zugefügt zu haben. Depps Erklärung: Er habe lediglich versucht, «Frau Heard zu bändigen. Wenn sie versuchte, sich loszureissen und mich zu treten, dann ist es nicht unmöglich, dass [unsere Köpfe] aneinandergestossen sind». Dies als Kopfstoss zu bezeichnen, sei jedoch «ziemlich extrem», so Depp.
Johnny Depp bestätigt, nach Kokain gefragt zu haben
Ein grosser Tagesordnungspunkt war zudem der Konflikt im Jahr 2015 in Australien, bei dem Depp die Fingerkuppe seines Mittelfingers verlor. Depp behauptete einmal mehr, dass die Verletzung durch eine von Heard geworfene Flasche hervorgerufen wurde. Deren Anwalt deutete derweil die Möglichkeit an, dass sich Depp die Verletzung im Drogenrausch selbst zugefügt habe.
Für dieses Argument konfrontierte er den Star mit einer weiteren SMS, die er am Tag nach dem Vorfall verschickt habe. An einen Angestellten schrieb er demnach: «Ich brauche so schnell wie möglich mehr von dem weissen Zeug, Kumpel. Und etwas von dem E, bitte. Ich bin in schlechter, schlechter Verfassung - sag nichts, zu niemandem.»
Depp bestätigte nun vor Gericht, dass er in der Nachricht von Kokain und Ecstasy gesprochen habe. «Aber da steht nichts davon, dass ich die Drogen auch zu mir genommen habe.» Das nächste Mal werde sich Depp US-Medien zufolge am kommenden Montag (25. April) erneut den Fragen von Rottenborn stellen müssen.
Aussage gegen Aussage
Nach der verlorenen Verleumdungsklage gegen die Zeitung «The Sun» startete vor etwas mehr als einer Woche der US-Prozess. Depp verklagt darin seine Ex-Frau auf 50 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 46 Mio. Euro) wegen eines Beitrags, den sie in der «Washington Post» veröffentlichte und in dem von häuslicher Gewalt die Rede war.
Sie wiederum erhebt Gegenklage in Höhe von 100 Millionen Dollar (etwa 92 Mio. Euro) und behauptet, er habe sie verleumdet, indem er sie eine Lügnerin nannte.