Zweite Staffel der Mafia-Serie «Il Cacciatore»
Ein versierter Mafia-Jäger hat seine wahre Geschichte aufgeschrieben. Bei Magenta TV sind die neuen Folgen der italienischen Serie «Il Cacciatore» ab 2. Juli zu sehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die beiden Gegenspieler dieser Mafiaserie gibt es wirklich.
Auch die Ereignisse fussen auf einer realen Geschichte: «Il Cacciatore - The Hunter» erzählt von der langen, gefährlichen Jagd süditalienischer Ermittler auf den Bandenboss Giovanni Brusca.
Mitte der 1990er Jahre gehörte Brusca zu den Köpfen der sizilianischen Cosa Nostra. Sein Gegenpart, Staatsanwalt Alfonso Sabella, war einer der Mafia-Jäger, die sich auf die Fährte des Kriminellen gesetzt hatten.
Das Ziel: Die Fahnder wollten den Mord an dem Richter Giovanni Falcone aufklären und einen entführten Jungen befreien. Die italienische Produktion startet bei Magenta TV in der Megathek, dem Streaming Service der Telekom, am Donnerstag (2. Juli).
Alfonso Sabella ist heute 57 Jahre alt und lebt in Rom. Er arbeitet als Amtsrichter in Neapel, rund 200 Kilometer südlich der italienischen Hauptstadt. Seine Erfahrungen im Anti-Mafia-Kampf der 90er hatte er 2008 in einem autobiografischen Buch («Cacciatore di mafiosi») veröffentlicht. Das Werk diente als Vorlage der TV-Serie.
Damals war es der Justiz in Italien gelungen, zentrale Clan-Führer zu schnappen. «Die Mafia besteht trotzdem fort», sagt Sabella heute. Sie verändere sich mit der Zeit. «Ein Problem dabei ist die Faszination des Schlechten, des Schreckens, die manche junge Leute immer wieder neu anzieht.» Er habe in seinen früheren Positionen erlebt, wie inhaftierte Kriminelle Post von fremden Frauen bekamen, die den Häftlingen Liebesbriefe schrieben.
«In den Augen vieler Menschen hat das Image eines Mafia-Bosses weiter viele positive Aspekte», sagt Sabella. Stärke, Macht und Ehre zählt er auf. «Viele Kinofilme über die Mafia verstärken genau dieses Klischee vom Ehrenkodex, es sind Filme über Helden mit eigenen Regeln», erläutert er im Telefoninterview. «Ich habe die Mafia ganz anders erlebt.» Er spricht von Brutalität, sinnlosem Töten und Geldgier.
Dieses andere Bild der Mafia-Welt soll das packende Krimidrama zeigen, das vom öffentlichen italienischen Fernsehen Rai mitproduziert wurde. Bei Magenta TV war 2019 schon die erste deutsch übersetzte Staffel zu sehen. Jetzt folgt die zweite Staffel mit acht Folgen (Regie: Davide Marengo). Darin trägt der an Sabella angelehnte Ermittler den Namen Saverio Barone, gespielt von Francesco Montanari (35).
Er und sein Gegenspieler Giovanni Brusca (Edoardo Pesce, 40) werden nicht nur als Jäger und Gejagter gezeigt, sondern auch als Ehemänner und Väter im privaten Umfeld. Der Ermittler muss sich unter Kollegen und in Justizkreisen immer neu beweisen, der Mafiakiller muss seinen Bruder und seine Gegner in Schach halten. Dies und die eindrucksvollen, düster-leeren Landschaftsaufnahmen Siziliens geben der Reihe ihre besondere Note. «Nicht alles in der Serie ist im Detail wirklich genau so passiert, aber im Grossen stimmt die Geschichte», versichert der Jurist Sabella.
Magenta TV hatte unlängst mit der deutschen Präsentation einer anderen italienischen Produktion, mit Elena Ferrantes Bestseller-Verfilmung «Meine geniale Freundin», viel Aufmerksamkeit gefunden. «In der Auswahl unserer exklusiven Inhalte haben wir es uns zum Ziel gesetzt, neben hochklassigen US-Serien, wie zum Beispiel dem vielfach ausgezeichneten "The Handmaid’s Tale", einen starken Fokus auf europäische Produktionen zu legen», erläutert Michael Schuld, TV-Chef der Telekom. Denn man wisse aus der Marktforschung und aufgrund der eigenen Nutzungsdaten, dass sich die Kunden dafür besonders interessierten. Und bald gebe es noch mehr Verbindungen nach Italien, sagt Schuld: «Demnächst haben auch wir als Telekom einen Produktions-Bezug zu Italien, da wir einen Grossteil der Aussenaufnahmen unserer nächstes Jahr erscheinenden Magenta-TV-Originalserie "Wild Republic" vor der beeindruckenden Kulisse der Südtiroler Alpen drehen werden.»