Coronavirus: BAG wütend über Kampagnen-Klau der Auns
Die Kampagne gegen das Coronavirus wird erneut geklaut. Dieses Mal ist die Auns die Übeltäterin. Das BAG reagiert ungehalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die «Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz» verwendet das BAG-Layout.
- Dieses ist allerdings urheberrechtlich geschützt.
- Das BAG akzeptiert keine politische Verwendung des Designs, so ein Sprecher.
Schon zum 2. Mal muss sich das BAG mit einer politischen Gruppe herumschlagen, die die Kampagne gegen das Coronavirus für ihre Zwecke benutzt. War es im März noch die SP, die den Zorn des Bundesamtes für Gesundheit auf sich zog, tat es ihr die Auns diese Woche gleich.
Design vom BAG geklaut
Sie publizierte auf ihren Kanälen ein pinkes Plakat im Layout der BAG-Kampagne gegen das Coronavirus «So schützen wir uns». Darauf macht die Auns Werbung für ein Ja zur Begrenzungsinitiative, die am 27. September zur Abstimmung kommt.
Schützen, ja, aber nicht vor dem Coronavirus, sondern vor der Zuwanderung, ist der Tenor. Abstandhalten, natürlich, aber nicht vor anderen Menschen in der Öffentlichkeit, sondern von der EU.
BAG reagiert verärgert
Am Kampagnen-Klau der Auns hat das BAG überhaupt keine Freude. «Die Marke der Informationskampagne «So schützen wir uns» zur COVID-19-Prävention ist urheberrechtlich geschützt», stellt Sprecher Lars Bo Müller klar. Bei Kampagnen, die zur Bewältigung der Pandemie beitrugen, sah das BAG bisher von Konsequenzen ab.
Hier liegt der Fall aber ganz anders. Wenn das Kampagnen-Layout irreführend oder zweckentfremdet verwendet wird, behalte sich das Amt vor, rechtliche Schritte einzuleiten. Das gelte auch für den Fall, dass das Layout für kommerzielle oder politische Zwecke missbraucht werde.
«Gehen gegen politische Werbung vor»
«Wir gehen nicht gegen jede Social-Media-Parodie unserer Kampagne vor», so Müller. «Das wäre unverhältnismässig. Wohl aber gegen politische Abstimmungswerbung, die unser Layout nutzt.»
Und er stellt darum klar: «Wir werden uns auf jeden Fall bei der Auns melden, die Nutzung unseres Kampagnenlayouts ist in diesem Fall definitiv missbräuchlich. Wir werden dagegen vorgehen und die nötigen Abwägungen treffen.»