Coronavirus: Läden wollen Lockerungen bei Kunden-Beschränkung
In Läden gelten trotz allgemeinen Lockerungen weiter strenge Kunden-Beschränkungen. Die Branche geht nun in die Offensive – und fordert eine neue Impfstrategie.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Detailhandel gelten aktuell strenge Schutzkonzepte wie Kapazitätsbeschränkungen.
- Das will die Swiss Retail Federation ändern und hat dem Bundesrat einen Brief geschrieben.
- Der Verband kritisiert besonders die Ungleichbehandlung von Food- und Non-Food-Läden.
Kleider- und Möbelgeschäfte sind seit dem 1. März wieder geöffnet. Allerdings unter strengen Auflagen. Pro Person muss eine Fläche von 25 Quadratmetern zur Verfügung stehen.

Das führt immer wieder dazu, dass sich vor Läden lange Schlangen bilden. Die Regel ist auch deutlich rigider als bei Lebensmittel-Geschäften, wo zehn Quadratmeter pro Kunde reichen.
Swiss Retail schickt Bundesrat einen Brief
Mit dieser Ungleichbehandlung von Detailhändlern soll nun Schluss sein. Mit einem Brief, der Nau.ch vorliegt, wendet sich der Dachverband Swiss Retail Federation direkt an die sieben Bundesräte.

«Gerade die Schutzkonzepte im Detailhandel haben bewiesen, dass sie belastbar sind», schreiben Präsidentin Christa Markwalder und Geschäftsführerin Dagmar Jenni. Als Beweis dafür sieht FDP-Nationalrätin Markwalder den Umstand, dass die Inzidenz unter Mitarbeitern sogar tiefer sei als in der Gesamtbevölkerung.
Die Ungleichbehandlung zwischen Food und Non-Food-Detailhandelsgeschäften sei deshalb «höchst stossend, auch unter dem Aspekt der Gleichbehandlung von Marktteilnehmern.»

Bestraft würden aktuell jene Geschäfte, die bereits von längeren Zwangsschliessungen betroffen waren.
Impf-Bevorzugung der Mitarbeitenden?
Die Grenze gehöre deshalb für die ganze Branche auf zehn Quadratmeter gesenkt. Gleichzeitig regt der Verband auch an, die Impfstrategie anzupassen. So soll die junge und mobile Bevölkerung rasch Zugang zu Vakzinen erhalten.

Zumindest implizit fordert der Detailhandel also eine gewisse Bevorzugung seiner Mitarbeitenden. Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, reicht Christa Markwalder heute eine Interpellation ein.
Darin will die Berner FDP-Nationalrätin unter anderem Antworten der Landesregierung zur aktuellen «Ungleichbehandlung» der Geschäfte.