Das sagt Roger Köppel zu Ueli Maurers Klima-Offensive
Seit Wochen wettert SVP-Nationalrat Roger Köppel gegen den «Klimawahn» an. Dass sein Bundesrat Ueli Maurer nun vor dem Klimawandel warnt, sei aber völlig okay.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundespräsident Ueli Maurer warnt vor dem Klimawandel und dessen Folgen.
- SVP-Nationalrat Roger Köppel reagiert gelassen.
- Er sehe keinen Widerspruch zu seiner Klima-Haltung.
Der Klimawandel ist ein Top-Thema im Wahlkampf-Sommer. Nicht nur bei den Öko-Parteien, auch bei SVP-Nationalrat und Weltwoche-Chef Roger Köppel.
Gut behütet mit dem Slogan «Klima-Wahn? Nein danke!», einem Klimateufel-Signet und einer Weltwoche-Sonderbeilage wettert Köppel gegen die «Klimahysterie».
Für Roger Köppel kein Widerspruch
Doch Bundespräsident Ueli Maurer, immerhin ehemaliger SVP-Präsident, warnt vor dem Klimawandel und dessen Konsequenzen. «Leider müssen wir davon ausgehen, dass es tendenziell eher noch zunimmt», sagt er angesichts von Unwettern, Schäden und Opfern.
Das freut Grünen-Präsidentin Regula Rytz: «Das sind neue Töne aus der SVP.» Doch Roger Köppel entgegnet: «Ich sehe keinen Widerspruch.»
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Nau - Ueli Maurer im Interview zu den Unwettern der letzten Tage in der Schweiz.
Ueli Maurer voll auf SVP-Linie?
Köppel findet sich auch in Maurers Aussagen wieder: «Klimaveränderungen sind eine Tatsache. Dass es schädliche Auswirkungen geben kann, ist selbstverständlich.» Seine Kritik richte sich einzig gegen die «grünmarxistische Politik», die den Klimawandel für einen Systemwechsel missbrauche.
Doch «vernünftige Umweltschutzmassnahmen» befürwortet Köppel. Zum Beispiel, den Ausstieg aus der Kernenergie rückgängig zu machen. «Wer von Klimaschutz redet, aber gegen die Kernenergie ist, hat eine andere, falsche Agenda», weiss Köppel. «Diesen Satz hätte der Bundespräsident vielleicht noch anfügen sollen.»
Doch auf solche Äste lässt sich Ueli Maurer nicht heraus, genau so wie er auch die CO2-Reduktion elegant unerwähnt lässt. Weshalb auch Regula Rytz nicht vollends happy mit dem Bundespräsidenten ist: «Symptombekämpfung reicht nicht.»