SECO

Im Streit der Toggenburger Bergbahnen gibt das SECO auf

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Toggenburg,

Im Tarifstreit der Bergbahnen im Obertoggenburg wollte das Staatsekretariat für Wirtschaft SECO vermitteln. Jetzt kommt man zum Schluss: Es nützt alles nichts.

So friedlich die Landschaft, so erbittert der Streit der Bergbahnen im Obertoggenburg. Im Bild der Gamserrugg, der von Wildhaus aus erschlossen ist.
So friedlich die Landschaft, so erbittert der Streit der Bergbahnen im Obertoggenburg. Im Bild der Gamserrugg, der von Wildhaus aus erschlossen ist. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das SECO wirft das Handtuch: Im Toggenburger Bergbahnenstreit könne man nicht vermitteln.
  • Die BBW und TBB sollten ihren Tarifpool über 2019 hinaus weiterführen.
  • Strittig ist der Verteilschlüssel, aber auch, ob die TBB die BBW kaufen kann.

Das gemeinsame Winterticket von Unterwasser-Alt St.Johann SG und Wildhaus SG läuft 2019 aus. Zeit also, eine neue Vereinbarung zu treffen. Doch das will selbst mit gütiger Mithilfe des Bundes nicht klappen.

«Positionen liegen zu weit auseinander»

Im Frühling hat das SECO einen weiteren Vermittlungsversuch gestartet. Eine neutrale Expertise, eine externe Prüfung sollte den Verteilschlüssel für das Kombiticket analysieren. Jetzt zieht das SECO dieses Angebot aber zurück, in Abstimmung mit dem Kanton St. Gallen.

«Wie sich in der Zwischenzeit gezeigt hat, liegen die Positionen der beiden Bergbahnunternehmen zu weit auseinander», teilt das SECO mit. Unter diesen Voraussetzungen mache es keinen Sinn, die Bemühungen noch weiterzuführen.

Hintergrund: feindliches Übernahmeangebot

Dabei lag ein vernünftig scheinendes Angebot aus Wildhaus vor: Aufteilung 46 zu 54 Prozent zugunsten der Toggenburg Bergbahnen TBB aus Unterwasser, berechnet aufgrund der digital erhobenen Passagierzahlen der letzten drei Jahre. Gleichzeitig könnten die beiden Bahnen auch lokale Skipässe anbieten, und: Der Verteilschlüssel bliebe auch dann bestehen, wenn Wildhaus sein Erneuerungsprojekt 2.0 realisiert.

Daran scheinen die TBB aber gar nicht interessiert. Hingegen möchten sie die Bergbahnen Wildhaus BBW übernehmen – gegen deren Willen und zum Spottpreis. Und für diesen Zweck wäre eine Einigung kontraproduktiv.

Wildhaus gezähmt, Unterwasser mit Oberwasser?

Damit Wildhaus ausbauen kann, braucht es die 5 Millionen Franken des Kantons im Rahmen der «Neuen Regionalpolitik». Diese NRP-Gelder gibt es aber nur, wenn sich die beiden Bahnen im Tarifstreit einigen.

Bleibt TBB aus Unterwasser hart, damit die BBW einknicken, weil sie die Wahl haben zwischen Verkauf und Erfolglosigkeit? Das SECO hält sich da raus und hofft, «dass die Unternehmen in den kommenden Monaten dennoch eine einvernehmliche Lösung im Interesse der Tourismusregion Toggenburg finden werden.

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