Junge SVP beschimpft die (eigenen) Bundesräte
In den sozialen Medien wettert die Junge SVP gegen «unsere verdammten Landesverräter zu Bern». Das geht selbst SVP-Politikern zu weit.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Junge SVP schimpft auf den sozialen Medien gegen «unsere verdammten Landesverräter zu Bern».
- Sie werden daraufhin von SVP-Nationalrat Claudio Zanetti gemassregelt.
- Im SVP-internen Schlagabtausch will niemand klein beigeben.
Die Wogen gingen hoch nach den gestrigen Äusserungen von EU-Chef Jean-Claude Juncker (Nau berichtete). Dass die Junge SVP mit der EU im Allgemeinen und Jean-Claude Juncker im Speziellen auf Kriegsfuss steht, ist auch nicht neu.
Fluchen auf Facebook
Ihre neusten Posts auf Facebook und Twitter gleichen aber eher einem lange aufgestauten Wutausbruch, der sich nicht Richtung Brüssel, sondern Richtung Bern entlädt.
Mit «unsere verdammten Landesverräter zu Bern» wird mindestens der Bundesrat, wenn nicht gar das ganze Parlament aufs Heftigste beschimpft. Inklusive zweier SVP-Bundesräte, wie einige Kommentare der Jungen SVP in Erinnerung rufen.
SVP zur Jungen SVP: «Unter aller Sau»
Das gehe so nicht, findet auch SVP-Nationalrat Claudio Zanetti, eigentlich selbst einer, der regelmässig auf Twitter austeilt. «Seid ihr übergeschnappt?», fragt Zanetti und fordert, den Tweet umgehend zu löschen, denn dieser sei «unter aller Sau».
Die Gerüffelten reagieren differenziert: Auf Facebook wird das Wort «verdammten» entfernt. Auf Twitter dagegen wird gekontert: Wer ein Rahmenabkommen wolle, sei nun mal ein Landesverräter.
Worauf Claudio Zanetti zeigt, wer hier der Twitter-Altmeister ist und zur – für SVPler – ultimativen Beleidigung ausholt: «Ihr begebt euch auf Juso-Niveau.» Oder war das als Kompliment gemeint?