Nationalrat will weiteres Privileg für Bauern schaffen

Der Nationalrat hat die Motion von Jean-Paul Gschwind angenommen. Bauern sollen zeitlich begrenzte Steuerrückstellungen bilden könnnen.

Gschwinds Motion wurde vom Nationalrat angenommen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nationalrat hat Gschwinds Motion angenommen.
  • Sie verlangt ein Steuerprivileg für Bauern.
  • Der Bundesrat lehnte die Motion ab.
  • Nun muss der Ständerat darüber beraten.

Der Nationalrat will ein weiteres Steuerprivileg für die Bauern schaffen. Landwirtschaftliche Betriebe sollen nach seinem Willen zeitlich begrenzte Steuerrückstellungen bilden können. Der Rat am Dienstag einer Motion von Jean-Paul Gschwind (CVP/JU) zugestimmt.

Gschwind führt die natürlichen und klimatischen Bedingungen ins Feld. Die Arbeit mit der Natur habe Auswirkungen auf das bäuerliche Einkommen. Üppige Erträge könnten ihre Schattenseiten haben, wenn die Preise in den nächsten Jahren wegen der vollen Lager sinken. Mit der Motion will Gschwind eine bessere Steuerung landwirtschaftlicher Einkommen erreichen.

Der Bundesrat lehnte das Ansinnen ab. Die Landwirtschaft würde gegenüber anderen Branchen privilegiert, argumentierte Finanzminister Ueli Maurer. Auch im Tourismus oder bei Bergbahnen schwanke aus den gleichen Gründen das jährliche Einkommen. Die Landwirte hätten heute die Möglichkeit, Rückstellungen zu tätigen. Eine Ausnahme im Steuerrecht würde ein Präjudiz schaffen.

Die Argumentation des Bundesrates fand im Rat kein Gehör. Mit 97 zu 86 Stimmen bei sieben Enthaltungen hiess der Nationalrat die Motion gut. Nun muss der Ständerat entscheiden.