Virologe unterstützt Zertifikatspflicht für Kinder
Mit der Impfempfehlung für unter 12 -Jährige könnte bald auch eine Kinder-Zertifikatspflicht gelten. Das sei epidemiologisch sinnvoll, sagt Experte Cerny.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit der Kinderimpfung ab fünf Jahren könnte auch die Zertifikatspflicht für Kinder kommen.
- Der Virologe Andreas Cerny befürwortet eine solche Anpassung der Massnahme.
- Inn Österreich existieren schon solche Test- und Impfnachweise für Kinder, sagt er.
Die Eidgenössische Kommission für Impffragen hat am Dienstag ihre Empfehlungen angepasst. Nun können sich auch Kinder ab fünf Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen. Damit stellt sich die Frage, ob nicht auch die Zertifikatspflicht angepasst werden müsste.
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Das Schweizer Parlament - Gesundheitsminister Alain Berset beantwortet die Frage von SVP-Nationalrätin Martina Bircher zur Zertifikatspflicht bei Kindern in der Fragestunde des Nationalrats, am Montag, 13. Dezember 2021.
Grundsätzlich gilt aktuell: Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren brauchen kein Zertifikat, um ins Kino oder Restaurant zu gehen. Der Bundesrat könnte diese Regelung aber anpassen; es steht in keiner Verordnung oder Gesetz zum Zertifikat eine Altersgrenze.
Rechtlich gesehen also steht dem Bundesrat nichts im Wege, die Zertifikate für unter 16-Jährige obligatorisch zu machen. Auch epidemiologisch betrachtet spricht nichts gegen eine Anpassung der Regeln, sagt Andreas Cerny. Der Tessiner Arzt ist spezialisiert auf Virologie, Immunologie und Infektiologie.
Virologe befürwortet Kinder-Zertifikate
«Aus epidemiologischer Sicht ergibt es Sinn, auch die Kinder in die Schutzkonzepte miteinzubeziehen», sagt Cerny. «Vor allem, weil jetzt in dieser Welle Kinder und Jugendliche mehrheitlich betroffen sind.»
Der Arzt verweist auf Österreich, das Testzertifikate für Kinder ausstellt, die sich in den Schulen testen lassen. «Ich finde diese Lösung sinnvoll», sagt er. «Ab der ersten Primarklasse wird regelmässig getestet und die Kinder haben einen ‹Ninja Pass›.»
Das Informationsvideo zum «Ninja Pass» der österreichischen Regierung.
Dieser Pass ist zeitlich befristet und für Kinder bis 15 Jahre gültig. So können jüngere Kinder die 2-G-Pflicht umgehen. Ab der 10. Schulstufe gilt dann schon 2G, weswegen der «Ninja Pass» auch ein Impfnachweis – mit goldenem Sticker – sein kann.
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So wird den Schulen die Verantwortung der Testnachweise übergeben. In der Schweiz lehnen jedoch viele Kantone repetitives Testen in ihren Schulen ab: Sollte also ein solcher Ninja Pass nach Schweizer Art umgesetzt werden, müssten die Kantone die Organisation übernehmen. Und dann müssten auch Kinder und Jugendliche ein Zertifikat für den Restaurantbesuch oder für in das Hallenbad vorweisen.