Autobauer warnen Parlament vor zu scharfen CO2 Zielen
Europas Autohersteller warnten das EU-Parlament vor Arbeitsplatzverlusten bei zu ehrgeizigen Zielen für die Verringerung von CO2-Emissionen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das EU-Parlament will die CO2-Reduzierung steigern.
- Europäische Autobauer warnen vor zu scharfen Zielen.
«Je aggressiver die CO2-Reduzierungsziele sind, desto grösser werden die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen sein», erklärte der Generalsekretär des Europäischen Automobilherstellerverbands ACEA, Erik Jonnaert, heute Montag dem EU-Parlament in Brüssel. Die Risiken für die Autobranche und ihre Beschäftigten seien «äusserst hoch».
Das Plenum des EU-Parlaments stimmt am Mittwoch über einen Vorschlag der EU-Kommission für neue Grenzwerte ab. Die EU-Behörde will die Emissionen ab 2021 in zwei Schritten senken: bis 2025 im Schnitt um 15 Prozent und bis 2030 um 30 Prozent.
Der Umweltausschuss im Parlament hatte vergangene Woche aber mit 20 beziehungsweise 45 Prozent deutlich stärkere Reduzierungen gefordert. Zudem sollten 40 Prozent der ab 2030 verkauften Neuwagen Elektro- und Hybridfahrzeuge sein.
«Schrittweise statt abrupt»
«Unsere Industrie ist dem Ziel verpflichtet, den Wechsel zu Null-Emission-Fahrzeugen zu vollziehen», erklärte ACEA-Vertreter Jonnaert. Dies müsse aber «schrittweise anstatt abrupt» erfolgen. Denn es stehe die Zukunft der europäischen Autoindustrie auf dem Spiel, die für über sechs Prozent aller Beschäftigten in der EU und 27 Prozent der privaten Investitionen in Forschung und Entwicklung stehe.
Jonnaert verwies darauf, dass der Anteil von Elektroautos an den Verkäufen in der EU bisher erst bei 1,5 Prozent liege und beim Aufbau von europaweiten Netzwerken von Ladestationen mehr Unterstützung von staatlicher Seite nötig sei.
Für den Bau von Fahrzeugen mit Elektroantrieb seien darüber hinaus vollkommen andere Fähigkeiten in der Produktion notwendig, erklärte der ACEA-Generalsekretär. Sie hätten zudem deutlich weniger bewegliche Teile, weshalb für ihre Produktion auch weniger Arbeitskraft nötig sei.