Der europäische Autoherstellerverband Acea warnt vor massiven Jobverlusten durch eine forcierte Umstellung auf Elektroautos in Europa.
Elektroauto
Ein Elektroauto lädt sich an einer Station auf. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Elektroautos können sich schlecht auf den Arbeitsmarkt auswirken.
  • EU-Autohersteller warnen vor der weniger arbeitsintensiven Herstellung.
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Die EU-Kommission unterschätze die negativen Folgen ihres Vorschlags zu schärferen CO2-Grenzwerten für den Arbeitsmarkt, erklärte der europäische Autoherstellerverband Acea heute Dienstag. Die Pläne der Kommission sehen vor, den durchschnittlichen CO2-Ausstoss von Pkw bis 2030 in zwei Schritten um 30 Prozent zu senken.

«Die Produktion und die Instandhaltung von durch elektrische Batterien angetriebenen Fahrzeugen ist weniger arbeitsintensiv», erklärte Acea mit Verweis auf aktuelle Studien. Besonders Zulieferfirmen seien betroffen. Der Verband weist zudem darauf hin, dass das bei weitem teuerste Teil eines Elektroautos – die Batterie – womöglich häufig importiert werden müsste.

«Die gesamte europäische Produktionskette muss sich nachhaltig verändern», erklärte Acea-Chef Erik Jonnaert. «Zu strenge CO2-Ziele und unrealistische Verkaufsquoten für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge» könnten laut Jonnaert jedoch zu «ernsthaften Strukturproblemen in der gesamten EU führen».

Wenige Tage vor wichtiger Abstimmung

Die Kritik an einem der Hauptpunkte des geplanten EU-Mobilitätspakets kommt wenige Tage vor einer wichtigen Abstimmung im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments über den Kommissionsvorschlag. Dort könnte es eine Mehrheit für noch ehrgeizigere Ziele als die von der Kommission vorgeschlagenen geben: eine Verringerung der CO2-Emissionen um 50 Prozent bis 2030 sowie Vorgaben für die Herstellung emissionsarmer Fahrzeuge.

Insbesondere konservative Abgeordnete warnen hingegen vor «unrealistischen» Vorgaben. Die Vollversammlung des EU-Parlaments wird Anfang Oktober abstimmen.

Laut Acea sorgt die Automobilindustrie für über elf Prozent der Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe in der EU. In 14 Regionen in Tschechien, Deutschland, Italien, der Slowakei, Ungarn, Rumänien, Schweden und Grossbritannien liege dieser Anteil durchschnittlich bei über 20 Prozent.

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