Grenzschutzagentur Frontex beginnt ersten Einsatz ausserhalb der EU
Die EU-Grenzschutzbehörde Frontex hat am Dienstag ihren ersten Einsatz ausserhalb der Europäischen Union begonnen.

Das Wichtigste in Kürze
- Einheiten sollen Grenze zwischen Albanien und Griechenland sichern.
Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos sprach von einem historischen Schritt bei der gemeinsamen «Bewältigung der Migration». Ab Mittwoch sollen Frontex-Kräfte und albanische Grenzschützer gemeinsam die Grenze zu Griechenland bewachen.
Die in der albanischen Hauptstadt Tirana offiziell gestartete Aktion solle dazu beitragen, die Region enger an die EU zu binden, sagte Avramopoulos weiter. Der Schutz der gemeinsamen Grenzen sei eine Herausforderung, die beide Seiten gemeinsam hätten, fügte der Kommissar wenige Tage vor der Europawahl hinzu.
Albanien soll durch die Zusammenarbeit mit Frontex auch Unterstützung bei der Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität bekommen. Ministerpräsident Edi Rama begrüsste den Schritt und sprach von einer «Stärkung der Zusammenarbeit im Bereich der Sicherheit». Seine Regierung hofft, im Juni Beitrittsgespräche mit der EU aufnehmen zu können.
Neben Albanien hat die EU ähnliche Übereinkünfte auch mit Bosnien, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien getroffen, die demnächst in Kraft treten sollen. Ale Länder liegen auf der sogenannten Balkanroute, über die in den Jahren 2015 und 2016 hunderttausende Flüchtlinge aus Afrika und Nahost nach Europa gekommen waren. Daraufhin hatte die EU beschlossen, Frontex deutlich auszubauen.
Frontex war in der Vergangenheit wiederholt das Ziel von Kritik rechtspopulistischer Politiker gewesen. Jordan Bardella, Spitzenkandidat der französischen Partei Rassemblement National (Nationale Sammlungsbewegung) von Marine Le Pen, hatte die Grenzschutzbehörde unlängst bei einem Wahlkampfauftritt als «Empfangsdame für Migranten» bezeichnet.