Angela Merkel weist drastische Macron-Kritik an der Nato zurück

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wies die Kritik Emmanuel Macrons an der Nato zurück. Das sei nicht ihre Sicht, erklärte sie heute Donnerstag.

Angela Merkel und Jens Stoltenberg in Berlin. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte die Nato als «hirntot» bezeichnet.
  • Angela Merkel sagte dazu: «Ich glaube, ein solcher Rundumschlag ist nicht nötig.»
  • Die transatlantische Partnerschaft sei «unabdingbar», sagte die deutsche Bundeskanzlerin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die drastische Kritik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an der Nato mit deutlichen Worten zurückgewiesen.

«Ich glaube, ein solcher Rundumschlag ist nicht nötig, auch wenn wir Probleme haben, auch wenn wir uns zusammenraufen müssen», sagte die Kanzlerin am Donnerstag nach einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Berlin. Der französische Präsident hatte die Nato zuvor als «hirntot» bezeichnet.

Angela Merkel: Nato ist «unabdingbar»

«Macron hat ja drastische Worte gewählt, das ist nicht meine Sicht der Kooperation in der Nato», kritisierte die Kanzlerin. «Die transatlantische Partnerschaft ist unabdingbar für uns.»

Ihrer Ansicht nach gebe es viele Bereiche, in denen die Allianz gut arbeite. Stoltenberg schloss sich der Sichtweise der Kanzlerin an. «Die Nato ist stark», betonte er.

Macron hatte in einem Interview mit der britischen Zeitschrift «The Economist» gesagt, derzeit sei «der Hirntod der Nato» zu beobachten. Es gebe «keinerlei Koordination bei strategischen Entscheidungen zwischen den USA und ihren Nato-Verbündeten».