Pistorius sagt Irak-Reise wegen Sicherheitsbedenken ab

Wegen Sicherheitsbedenken ist eine Reise von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in den Irak kurzfristig abgesagt worden.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius verzichtet auf eine Reise in den Irak. Foto: Fabian Sommer/dpa - sda - Keystone/dpa/Fabian Sommer

Das Wichtigste in Kürze

  • Pistorius sagt Irak-Reise wegen Sicherheitsbedenken ab.
  • Es kommt zu gewaltsamen Ausschreitungen in Bagdad gegen die schwedische Botschaft.
  • Eine Koran-Verbrennung in Schweden löste die Proteste im Irak aus.

Wegen Sicherheitsbedenken ist eine Reise von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in den Irak am Sonntag kurzfristig abgesagt worden. Nach den gewaltsamen Ausschreitungen gegen die schwedische Botschaft in der Hauptstadt Bagdad habe das Bundeskriminalamt von der Reise abgeraten. Dies hiess es aus dem Verteidigungsministerium in Berlin.

Nach Einschätzung deutscher Stellen seien weitere Proteste und eine Verschärfung der Lage nicht auszuschliessen. Die Entscheidung sei auch getroffen worden, um das Personal der deutschen Vertretung in Bagdad zu schützen.

Die Verbrennung eines Koran-Exemplars in Schweden hat in den vergangenen Wochen im Irak wiederholt zu Protesten und Ausschreitungen geführt.

In Bagdad drangen Demonstranten vor wenigen Tagen in die schwedische Botschaft ein und legten Feuer. Bei dem Mann, der in Stockholm den Koran anzündete, handelt es sich um einen gebürtigen Iraker. Nach einer islamfeindlichen Aktion in Dänemark wurden am Samstag auch Räume der Dänischen Flüchtlingshilfe in der irakischen Provinz Basra angegriffen.