Türkei fordert von Donald Trump Respekt für Partnerschaft

Donald Trump drohte auf Twitter mit der wirtschaftlichen Zerstörung der Türkei. Diese reagiert prompt mit scharfer Kritik.

Die Lage rund um die Kurden in Nordsyrien sorgt für Gesprächsstoff zwischen der Türkei und der USA, wie hier in Ankara am 8. Januar. Die neusten Tweets von Donald Trumnp, in der er mit der «wirtschaftlichen Zerstörung» der Türkei droht, lässt die Gemüter aufkochen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach seinem Angriff auf Twitter kritisiert die Türkei Donald Trump.
  • Die USA sollen die Partnerschaft der beiden Länder respektieren, so ein Sprecher.

Die türkische Regierung hat heute Montag scharf auf eine neue Drohung von US-Präsident Donald Trump reagiert. Hintergrund ist eine geplante türkische Offensive gegen die kurdische YPG-Miliz, die einerseits in der Türkei auf der Terrorliste steht und andererseits mit den USA im Kampf gegen die IS-Terrormiliz verbündet ist. Trump drohte der Türkei im Kurznachrichtendienst Twitter, sie werde «wirtschaftlich zerstört», sollte sie kurdische Truppen in Nordsyrien angreifen. Ausserdem sprach er von einer 20 Meilen (32 Kilometer) breiten Sicherheitszone.

Daraufhin schrieb der türkische Präsidentensprecher Ibrahim ebenfalls auf Twitter: «Terroristen können nicht Ihre Partner und Alliierten sein.» Die Türkei erwarte, dass die USA die strategische Partnerschaft der beiden Nato-Staaten respektiere. Sie dürfe nicht von Terrorpropaganda überschattet werden.

Kein Unterschied zwischen IS, PKK und YPG

Die Türkei nimmt Anstoss daran, dass die Türkei laut US-Darstellung pauschal «Kurden» angreifen will. Es sei ein «tödlicher Fehler», die PKK, die auch in den USA auf der Terrorliste stehe, sowie ihre syrischen Ableger mit Kurden gleichzusetzen, warnte Kalin. Die Türkei kämpfe gegen Terroristen, nicht Kurden. Es gebe keinen Unterschied zwischen dem IS, der PKK und der YPG. «Wir werden weiter gegen alle kämpfen», schrieb Kalin im jüngsten Schlagabtausch der amerikanisch-türkischen Twitterdiplomatie.

Aus Sicht der Türkei ist die kurdische YPG-Miliz, die in Nordsyrien nahe der türkischen Grenze Gebiete beherrscht, ein Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit eine Terrororganisation.

Talfahrt des Lira wegen Trump

Vor dem Abzug ihrer Truppen aus Syrien wollen die USA nach den Worten von Aussenminister Mike Pompeo sicherstellen, «dass die Türken die Kurden nicht abschlachten».

Schon im Sommer hatte Trump nach einem Streit mit der Türkei in einem anderen Fall mit gezielten Tweets und Sanktionen die Talfahrt der Landeswährung Lira angefacht.