USA wollen laut Pompeo Abschlachtung von Kurden in Syrien verhindern

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Präsident Donald Trump hatte angekündigt, umgehend alle US-Soldaten aus Syrien abzuziehen. Dies sorgte bei Mitarbeiter und Verbündeten für Aufsehen.

«Der Schutz von religiösen Minderheiten dort in Syrien» gehört laut Mike Pence auch weiterhin zum «amerikanischen Einsatz».
«Der Schutz von religiösen Minderheiten dort in Syrien» gehört laut Mike Pence auch weiterhin zum «amerikanischen Einsatz». - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA wollen verhindern, dass die Türkei die Kurden in Syrien «abschlachtet».
  • US-Aussenminister Mike Pompeo verkündete diesen Schutz.

Die USA werden sich nach den Worten von US-Aussenminister Mike Pompeo gegenüber der Türkei für einen Schutz der Kurden in Syrien einsetzen. «Die Bedeutung einer Gewähr dafür, dass die Türken die Kurden nicht abschlachten und der Schutz von religiösen Minderheiten dort in Syrien – all diese Dinge sind weiterhin Teil des laufenden amerikanischen Einsatzes», sagte Pompeo am Donnerstag der konservativen Website Newsmax.

Präsident Donald Trump hatte vor Weihnachten seine Mitarbeiter und Verbündeten mit der Ankündigung überrascht, umgehend alle US-Soldaten aus Syrien abzuziehen, da der Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gewonnen sei. Sein Verteidigungsminister James Mattis reichte daraufhin seinen Rücktritt ein, zahlreiche US-Politiker kritisierten Trumps Entscheidung. Westliche Verbündeten und die syrischen Kurden zeigten sich alarmiert.

Wiedererstarken der IS-Miliz

Politiker und Experten hatten gewarnt, dass ein sofortiger Abzug aus Syrien zu einem Wiedererstarken der IS-Miliz führen könne und dem Iran und Russland in Syrien das Feld überlassen würde. Insbesondere wurde befürchtet, dass die syrischen Kurden ohne US-Unterstützung schutzlos einem Angriff der Türkei ausgeliefert wären, deren Präsident Recep Tayyip Erdogan seit Wochen mit einer neuen Offensive in Nordsyrien droht.

Am Montag versicherte Trump dann nach einem Gespräch mit dem republikanischen Senator Lindsey Graham, er werde die Truppen «langsam» abziehen und den Kampf gegen die letzten IS-Reste fortführen. Am Mittwoch sagte er nun, er wolle zwar «nicht für immer in Syrien bleiben», denn dort gebe es keinen «enormen Reichtum», sondern nur «Sand und Tod». Allerdings habe er «niemals» gesagt, «dass wir über Nacht rausgehen», betonte Trump.

Der Türkei ist die US-Unterstützung für die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) seit jeher ein Dorn im Auge. Sie betrachtet die Präsenz der Kurdenmiliz an ihrer Grenze als Bedrohung, da sie eng mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden ist, die seit Jahrzehnten gegen den türkischen Staat kämpft. Die Türkei will auf jeden Fall verhindern, dass die Kurden in Syrien Autonomie erhalten.

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