US-Demokraten beginnen ihren Nominierungsparteitag
Zweieinhalb Monate vor der US-Präsidentschaftswahl haben die oppositionellen Demokraten ihren Nominierungsparteitag begonnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Erste virtuelle Abendveranstaltung steht unter dem Motto «Wir, das Volk».
Unter dem Motto «Wir, das Volk» startete die Partei am Montagabend (Ortszeit) ein zweistündiges, online abgehaltenes Abendprogramm. Dabei sollten eine Reihe prominenter Politiker Reden halten, unter ihnen New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo und der linksgerichtete Senator und frühere Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders, ausserdem die frühere First Lady Michelle Obama.
Zunächst aber kamen in dem von der Schauspielerin Eva Longoria moderierten Programm zahlreiche Bürger in Videos zu Wort. So sprach ein Bruder des Ende Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz getöteten Afroamerikaners George Floyd. Neben Rassismus in den USA war auch die Corona-Pandemie ein Thema. In einem Video sprach eine junge Frau, deren Vater an dem Coronavirus gestorben war - und kritisierte Präsident Donald Trump scharf für seinen Umgang mit der Pandemie.
Mit den Worten «Wir, das Volk» beginnt die Präambel der US-Verfassung. Jeder Abend des viertägigen Parteitags steht unter einem anderen Motto, unter anderem «Amerikas Versprechen» am Donnerstag.
Der in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin organisierte Parteitag wird wegen der Corona-Pandemie weitgehend virtuell ausgetragen. Weder die Parteidelegierten, noch die zahlreichen Redner sind in die Grossstadt im Mittleren Westen gereist. Während tagsüber zahlreiche Arbeitsgruppen online zusammenkommen, werden jeden Abend Reden prominenter demokratischer Politiker ausgestrahlt.
In den kommenden Tagen treten unter anderem Bidens Vize-Kandidatin Kamala Harris sowie die früheren Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama auf, ausserdem die 2016 gegen den Republikaner Donald Trump unterlegene Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Am Dienstag werden die Delegierten Biden offiziell zum Präsidentschaftskandidaten wählen. Der frühere Vizepräsident wird seine Nominierungsrede am Donnerstag von seinem Heimatstaat Delaware aus halten.
Umfragen sehen den 77-Jährigen derzeit vor Trump, der wegen seines Umgangs mit der Corona-Pandemie in der Kritik steht. Allerdings sind solche Umfragen zweieinhalb Monate vor der Wahl am 3. November nur bedingt aussagekräftig.
Trump reiste am Montag selbst nach Wisconsin. Bei einer Rede vor Anhängern in der Stadt Oshkosh warf der Präsident Biden und Harris vor, beide wollten «verrückte sozialistische» Politik umsetzen.
«Das ist die gefährlichste Wahl, die wir jemals hatten», sagte der Republikaner. «Es wird ein anderes Venezuela sein. Das wird ein Venezuela im sehr grossen Massstab, wenn sie gewinnen.» Trump bezeichnet die Demokraten regelmässig als «radikale linke» Partei und versucht damit, Ängste zu schüren.