Mario Fehr vor interner Bewährungsprobe
Heute entscheidet die Zürcher SP über das politische Schicksal ihres umstrittensten Exponenten. Die Genossen befinden sich in einer Zwickmühle, dürften Mario Fehr am Ende aber nominieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zürcher SP entscheidet über eine erneute Nomination von Regierungsrat Mario Fehr.
- Der Sozialdemokrat ist intern umstritten, dürfte aber die Hürde der Delegiertenversammlung nehmen.
Showdown heute Abend in Zürich: Die Delegierten der Sozialdemokraten entscheiden, ob sie ihren Regierungsrat Mario Fehr für die Wahlen im nächsten Jahr aufstellen wollen. Intern ist er aufgrund seiner Politik heftig umstritten.
Hört man sich bei Bundespolitikern seiner Partei um, fallen teils wüste Wörter. Öffentlich will sich aber kaum jemand gegen Mario Fehr äussern. Denn: Die Genossen wissen, dass er als Regierungsrat eine andere Rolle hat als ein Parlamentarier. Und sie wissen um seine Beliebtheit bei Nicht-SP-Wählern. Sogar SVP-Nationalrat Claudio Zanetti drückt ihm die Daumen.
Mario Fehr könnte als Parteiloser weitermachen
Da liegt für viele Fehr-Kritiker auch der Hund begraben. Denn der amtierende SP-Regierungsrat schliesst nicht aus, als Parteiloser zu den Wahlen anzutreten, falls er von seiner Partei nicht nominiert wird.
Seine Chancen wären durchaus intakt – und die Rache an der Linken brutal, falls er so die Wahl schafft. Deshalb gehen Insider davon aus, dass auch viele Skeptiker für Fehr stimmen werden. SP-Nationalräte rechnen mit einer Zustimmung um die 60 Prozent.
Welche Delegierten wie votieren, wird indes geheim bleiben. Die Abstimmung über Mario Fehr und seine Namens- und Amtskollegin Jacqueline Fehr ist nicht öffentlich, heisst es in der Einladung zur Delegiertenversammlung.