«Als wäre er nie fort gewesen»: Madrid feiert Zidane

Die Hoffnungen waren riesig: Wie würde Real Madrid beim ersten Spiel unter Führung des zurückgekehrten Zinédine Zidane abschneiden? «Los Blancos» fuhren bei der Liga-Partie einen Pflichtsieg ein - wenn auch ohne Glanz und Glorie.

Steht wieder an der Seitenlinie und gestikuliert: Real Madrids Trainer Zinedine Zidane. Foto: Paul White/AP - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Aufschrei ging durch das in die weissen Vereinsfarben getauchte Madrider Bernabéu-Stadion, als der Sprecher vor der Partie gegen Celta Vigo seinen Namen ins Rund rief: «Zinédine...», setzte er an, und Zehntausende Real-Fans vollendeten mit einem ohrenbetäubenden «ZIDANE!».

Wie ein Stossgebet klang das, ein Seufzer der Erleichterung nach einer Saison, die das aus allen grossen Turnieren gekickte Starensemble so schnell wie möglich vergessen machen möchte. «Im makellosen Anzug, mit seiner charakteristischen Ernsthaftigkeit und von Spielbeginn an auf den Füssen - Zinédine Zidane kehrt ins Stadion Santiago Bernabéu zurück, als wäre er nie fort gewesen», schwärmte die Zeitung «El Mundo».

Die Rückkehr des beliebten Franzosen auf die Real-Trainerbank nach nur neun Monaten war erst in der vergangenen Woche bekannt geworden. «Viel hat sich nicht verändert, ich fühle mich hier immer wie zu Hause», betonte Zidane, der den Rekordmeister von 2016 bis 2018 zu drei Champions-League-Titeln in Folge geführt hatte.

Für ihn war es ein Comeback nach Mass, zumindest was das Ergebnis betrifft: Mit 2:0 besiegten die Königlichen die abstiegsbedrohten Gäste aus Galicien. Ausgerechnet Isco, der unter Ex-Coach Santiago Solari überwiegend auf der Bank sass und erstmals seit Oktober wieder in der Startelf stand, erzielte in der 62. Minute den Führungstreffer. Für den 2:0 (0:0)-Endstand sorgte in der 80. Minute Gareth Bale.

Aber wirklich überzeugen konnte das Team von Toni Kroos nach wie vor nicht. «Madrid hat gewonnen, aber ohne Fanfaren, auch wenn das Spiel ein Gefühl von Hoffnung hinterlassen hat», schrieb ein Kommentator im Sportblatt «AS». Zidane weiss das. «Nicht alles war perfekt, aber es gab positive Dinge», sagte der 46-Jährige nach dem Abpfiff. «Wir hatten aber ja auch erst drei Trainingseinheiten. Ich hoffe, dass die nächste Partie besser wird als diese.»

Sicher zwischen den Pfosten stand überraschend wieder Keylor Navas, und nicht der zuletzt bevorzugte belgische Nationaltorhüter Thibaut Courtois. «Für Zidane gibt es keine Diskussionen: Navas ist sein Torwart. Das Vertrauen in ihn ist absolut», meinte die Zeitung «Marca» und fügte hinzu, es scheine «ZZ» nicht zu stören, dass diese Entscheidung im Club vermutlich heftige Debatten auslösen werde. Zidane betonte später beschwichtigend, Courtois werde künftig auch wieder eingesetzt: «Ich habe eine Mannschaft mit 25 Spielern und werde auf jeden einzelnen von ihnen zählen.»