FIFA: Bunte Kapitänsbinden bei Frauen-WM erlaubt – Kein Regenbogen

Das Verbot der «One Love»-Binde sorgte bei der Männer-WM für reichlich Wirbel. Bei der Frauen-WM erlaubt die FIFA nun eine ähnliche Kapitänsbinde.

Alexandra Popp ist mit der FIFA-Entscheidung über die WM-Kapitänsbinden zufrieden. - Hendrik Schmidt/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Fussball-Weltverband FIFA erlaubt mehrfarbige Kapitänsbinden bei der Frauen-WM.
  • Regenbogenfarben sind nicht vorgesehen, andere Motive sind aber erlaubt.
  • Die FIFA möchte so gesellschaftliche Themen während des Turniers hervorheben.

Kein Regenbogen, aber bunte Botschaft für Inklusion: Der Fussball-Weltverband lässt bei der Weltmeisterschaft der Frauen mehrfarbige Kapitänsbinden im Stile der «One Love»-Binde zu. Bei der WM der Männer war das nicht gestattet.

Die «One Love»-Captainbinde sorgt bei der WM 2022 für Diskussion – das will die FIFA bei der Frauen-WM jetzt ändern. - Keystone

Erlaubt sind beim Turnier in Australien und Neuseeland diesen Sommer verschiedene Binden mit Botschaften zu gesellschaftlichen Themen. Das teilte die FIFA am Freitag mit. Dabei sind jedoch keine Spielführerinnenbinden in den klassischen Regenbogenfarben vorgesehen. Dafür hatte sich das deutsche Team um Kapitänin Alexandra Popp zuletzt starkgemacht.

«Wir können uns in den Motiven gut wiederfinden«

Die Stürmerin zeigte sich trotzdem zufrieden mit der Entscheidung. Die 32-Jährige sagte laut einer Mitteilung des Deutschen Fussball-Bund: «Wir können uns auch in den nun festgelegten Motiven für die Kapitänsbinde gut wiederfinden, auch diese spiegeln unsere Werte wider.» Das Team sei über die verschiedenen Optionen informiert und in den Prozess eingebunden worden. «Wir werden nun gemeinsam im Team entscheiden, welche Binde wir tragen werden», sagte Popp.

FIFA will während Frauen-WM auf gesellschaftliche Themen hinweisen

Die FIFA wolle während der Weltmeisterschaft der Frauen vom 20. Juli bis 20. August in Zusammenarbeit mit Organisationen der Vereinten Nationen auf verschiedene gesellschaftliche Themen hinweisen, teilte der Weltverband mit.

«Nach vielen offenen Gesprächen mit Beteiligten, inklusive der Mitgliedsverbände und Spielerinnen, haben wir entschieden, eine Reihe gesellschaftlicher Themen hervorzuheben – von Inklusion zu Gendergleichberechtigung, von Frieden bis zum Ende des Hungers, von Bildung bis zu häuslicher Gewalt – während aller 64 Spiele bei der Frauen-WM», sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino in der Mitteilung.

Keine «One Love»-Kapitänsbinde, dafür die Hand vorm Mund: Die deutsche Mannschaft posiert vor dem Auftaktspiel gegen Japan. - dpa

Bei der Männer-WM Ende 2022 in Katar hatte es eine grosse Kontroverse rund um die Kapitänsbinden gegeben. Neben der Regenbogenarmbinde wurde auch die sogenannte «One Love»-Binde von der FIFA unter Androhung von Sanktionen verboten. Auf der Binde ist ein Herz in bunten Farben zu sehen und der Slogan «One Love» zu lesen.

FIFA bietet drei Möglichkeiten bei der Frauen-WM

Bei der WM haben die Spielerinnen nun drei Möglichkeiten: Sie können das ganze Turnier über eine Spielführerinnenbinde mit dem Aufdruck «Football Unites the World» («Fussball vereint die Welt») tragen. Oder sie tragen das ganze Turnier lang eine Binde mit der gleichen Botschaft. Daneben können sie eine Binde mit einem bestimmten Thema für jeden Spieltag tragen.