Französischer Fussball-Präsident Noël Le Graët tritt zurück

Jetzt ist es offiziell: Noël Le Graët gibt sein Amt als Fussball-Präsident Frankreichs ab. Ihm wurden zuletzt Vorwürfe über sexuelle Belästigung gemacht.

Noël Le Graët gibt sein Amt als Präsident des französischen Fussballverbands offiziell ab. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der 81-jährige Noël Le Graët ist nicht mehr Präsident des französischen Fussballverbands.
  • Gegen ihn wird wegen sexueller Belästigung ermittelt.

Nach Vorwürfen sexueller Belästigung gibt Noël Le Graët sein Amt ab. Er war Präsident des französischen Fussballverbands. Bei einer Vorstandssitzung habe der 81-Jährige seinen Rücktritt bekanntgegeben, teilte der Fussballverband (FFF) in Paris mit.

Vorläufig hatte Le Graët seinen Posten bereits am 11. Januar geräumt. Die Pariser Justiz ermittelt gegen ihn wegen sexueller Belästigung. Le Graët hatte das Spitzenamt seit 2011 inne, seine vierte Amtszeit hätte eigentlich erst 2024 geendet.

Noël Le Graët verliert Legitimität

Ein Bericht des Sportministeriums war kürzlich zu dem Schluss gekommen, dass Noël Le Graëtnicht mehr über die nötige Legitimität verfügt. So könnte er den französischen Fussball nicht verwalten und repräsentieren.

Noël Le Graët ist als Frankreichs höchster Fussball zurückgetreten. - dpa

Er habe ein unangemessenes Verhalten Frauen gegenüber. Und habe diese regelmässig mit Worten und SMS sexuell belästigt. Le Graëts Verhalten lasse Anstand und Würde, die sein Amt erforderten, vermissen. Zudem würden seine Entgleisungen, die durch übermässigen Alkoholkonsum verstärkt würden, dem Image des Fussballverbandes schaden.

Verband bedauert fehlendes Verfahren

Der Fussballverband selber erklärte, dass dieser Bericht weniger auf objektiven Fakten als auf Einschätzungen beruhe. Diese führten manchmal zu einer unverhältnismässigen Verunglimpfung.

Der Verband bedauerte zudem, dass es kein richtiges Verfahren gegeben habe. Und das zahlreiche Anmerkungen des Verbandes zur Bekämpfung sexistischer und sexueller Gewalt nicht berücksichtigt worden seien. Der FFF sei stark gegen sexistische und sexuelle Gewalt engagiert.