Fall Mesut Özil: DFB-Präsident Grindel räumt Fehler ein

Der Präsident des deutschen Fussball-Bunds (DFB) räumt Fehler im Fall Özil ein, einen Rücktritt hat er aber ausgeschlossen.

Mesut Özil im Arsenal-Dress. Der ehemalige deutsche Nationalspieler hat mit dem englischen Verein Arsenal die Saison der Premier League aufgenommen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der DFB-Präsident zeigt sich selbstkritisch.
  • Der DFB will mehr Nähe zu den Fans mit niedrigen Ticketpreisen und öffentlichen Trainings.

DFB-Präsident Reinhard Grindel hat Fehler im Umgang mit Mesut Özil eingeräumt, einen eigenen Rücktritt aber ausgeschlossen. «Ich hätte mich angesichts der rassistischen Angriffe an der einen oder anderen Stelle deutlicher positionieren und vor Mesut Özil stellen müssen. Da hätte ich klare Worte finden sollen. Solche Angriffe sind völlig inakzeptabel. Dass er sich da vom DFB im Stich gelassen fühlte, tut mir Leid», sagte der Chef des Deutschen Fussball-Bundes in einem Interview der «Bild am Sonntag».

Ihm sei aber wichtig zu betonen, dass er sich nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Russland «zu keinem Zeitpunkt» zu Özils sportlicher Leistung geäussert habe. «Für mich war immer klar, dass wir zusammen gewinnen und zusammen verlieren. Einen einzelnen Spieler für das Ausscheiden verantwortlich zu machen wäre ja absurd.»

DFB-Präsident Reinhard Grindel soll laut der Mehrheit der Deutschen zurücktreten. - dpa

Özil hatte nach seinem Rücktritt aus der Nationalelf schwere Vorwürfe gegen den DFB und Grindel erhoben. An einen Rücktritt habe er jedoch nicht gedacht, sagte Grindel: «Ich habe sehr grossen Rückhalt bei den Landesverbänden und in der Bundesliga.» Auf die Frage, ob er bis mindestens zur nächsten Wahl DFB-Präsident bleibe, antwortete er: «Davon gehe ich fest aus.» Im Zuge der angemahnten Reformmassnahmen kündigte Grindel an, dass der Begriff «Die Mannschaft» abgeschafft werden könnte. Dieser werde an der Basis «als sehr künstlich empfunden» und sollte «auf den Prüfstand» gestellt werden, sagte er.

Eine grössere Nähe zu den Fans sollte durch mehr öffentliche Trainingseinheiten oder niedrigere Ticketpreise erzeugt werden, kündigte der frühere Bundestagsabgeordnete an.